Was ich sonst nicht mache - ich teile hier einen Beitrag, den ich auf Facebook gepostet habe, weil er mir aus aktuellem Anlass am Herzen liegt. Zum Nachdenken nicht nur in diesem Fall.
Heute in Frankreich der Angriff der Killertomaten, ähm, meist rot wie die einschlägige Putinpresse vereint mit alt-right in den USA, meist tödlich für Synapsenverschaltungen im Hirn. Sprich - die Verschwörungstheorien sprießen im Moment schneller als der Osterspinat.
Das Schlimme: Die nutzen die Emotions- und Empörungsspirale aus, extrem erfolgreich. Und Menschen wollen Zusammenhänge sehen in einer komplexen Welt, darum wirkt das Gift. Die Algorithmen, die auf Wutmännchen eher anspringen als auf Likes, tun ihr Übriges. Und weil ich das auch in deutschsprachigen Social Media sehe: Man kann das natürlich machen, sich darüber aufregen. Aber meist macht man sich damit unbedacht zum Sprachrohr!
Bevor ihr Dinge teilt oder euch über irgendwas erbost, denkt nach: Wem ist damit gedient, wenn ihr das tut? Was verändert sich dadurch? Erreicht ihr überhaupt die Verschwörungstheoretiker? Lesen die Labilen und Unentschlossenen wirklich gerade mit und sind die dann nicht eher von diesen Inhalten angezogen als von eurem Ärger? Oder tut's euch einfach nur geil gut, wenn ihr euch in eurer Bubble mal wieder so richtig auskotzen oder jemanden lächerlich machen könnt? (Ist verständlich, aber geht lieber ein Eis essen, tut besser und ist gesünder!)
Seid subversiv im Denken. Überlegt, was diese Typen NICHT wollen. Das Schlimmste, was ihnen zustoßen kann: Wenn keiner ihre Ideen teilt, auch nicht im Ärger. Wenn keiner auf sie hört, sie ernst nimmt.
Aber dann blasen die das ja trotzdem raus, meint ihr?
Die sicherlich. Aber eben nicht ihr auch noch. Das ist ein Mengenunterschied.
Wie kann man reagieren?
Teilt Konstruktives, teilt Denkstoff. Seid keine Passivteiler, überlegt, was ihr aktiv erreichen und verändern wollt. Es gibt all die Faktenchecker, die seriösen Medien, die Falschmeldungen und Fakefotos untersuchen und entlarven. TEILT DIE! Teilt genau die Fakten, die diese Leute verachten. Oder beschreibt euren Ärger in euren eigenen Worten, ohne Zitatebildchen von Extremisten hochzuhalten, ohne deren Propagandabeiträge weiterzugeben.
Denn dann klärt ihr nicht nur umfassend und seriös auf, ihr nehmt auch die aufgeheizten Emotionen raus. Ihr sorgt dafür, dass die Algorithmen immer öfter seriöse Seiten zu fressen bekommen. Und vor allem macht ihr damit auch Werbung dafür, wo mensch sich seine Aufklärung abholen kann.
Springt nicht auf jeden dummdreisten Spruch etwa von Rechtsradikalen an. Zu oft sehe ich deren Zitate schön verteilt, auch in Gegnerkreisen. Handelt direkt, seid einfallsreich. Wenn ein besonderer Dummbeutel davon quakt, er werde Kulturgut gegen Dingens und Dongens zigfach aufbauen, verstärkt nicht sein Quaken. Gebt ihm einfach die Spendenadresse für den Wiederaufbau! Und messt die Menschen dann an ihren Taten.
Denkt nach, teilt dann. Verschwörungstheorien verbreiten sich seit gestern schlimmer als jedes Lauffeuer. Anders als ein Dachstuhlbrand sind sie kaum zu löschen, sie brennen sich in die Köpfe. Auch in intelligente Köpfe.
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