Autoren wie Strassendreck
Es ist immer wieder umwerfend, welch peinliche Verrenkungen mittlerweile nötig werden, wenn man sich für etwas rechtfertigen möchte, das man selbst verursacht hat. Im Nachbarland Deutschland liebt man bekanntlich den Weg über Drohung und Kadi und die ach so berühmte dortige Unsitte der Abmahnung. Wie gut, dass die meisten zivilisierten Länder der Welt von dieser Pest verschont bleiben.
Aber Vorsicht: Wer besonders laut dementiert, der zementiert. Das war schon mit des Kanzlers Haarfarbe so.
Zurück zum Thema. Auch im Zeitalter der Aufklärung, das bekanntlich schon vor der Französischen Revolution begonnen hatte, gelingt es immer wieder findigen Geschäftsleuten (nota: das altgriechische Digamma wandelte sich einst vom "w" zum "f"), "Autoren" wie Staub von der Straße zu sammeln. Und weil es so viel Staub gibt, soll man fleißig löhnen oder irgendwelchen Versprechungen glauben, damit aus dem Quarzkörnlein einmal ein Sternchen werden kann.
Mag sein, dass dieses System immer noch deshalb funktioniert, weil das Zeitalter der Aufklärung von dem des Castings abgelöst wurde. Wenn die Ulknudel von der Kasse bei WALDI sich als Sängerin zum Superstar bewirbt, der Nachbar sich für den Innovationspreis für nachhaltig überflüssiges Supermarketing meldet, ja hoppla, warum soll ich dann nicht endlich mit dem Tagebuch in der Schublade Schriftsteller werden, nein Bestsellerautor!
Wie manche "Verleger" und "Agenten" so arbeiten, zeigt ein neuer Fall. Eigentlich ist er alt, aber die Dimensionen sind neu.
Mein Rat: Es ist nichts dagegen zu sagen, dass man gern mal eigenen Text gedruckt vor sich sehen möchte, am liebsten zwischen Pappdeckeln. Aber bitte - das geht einfach und unkompliziert: Bei Kleinstauflagen macht das jeder vernünftige Copyshop für Spottpreise. Und wenn es mehr werden soll, greife man zu den zwar nicht in allen Fällen "billigen", aber doch wenigstens im Normalbereich liegenden Anbietern wie Bod oder Lulu. Hier hat man alles selbst in der Hand - und die Kontrolle.
Wer aber wirklich ganz "offiziell und richtig Schriftsteller" werden will, dem sei ins Tagebuch geschrieben: das ist nicht einfacher als Konzertpianist zu werden. Oder Komponist oder Regisseur und was es da alles an Berufen gibt, die Talent und knallharte Arbeit verlangen. Keiner legt unsere Texte bei Frau Heidenreich vor. Frau Heidenreich wählt selbst.
Wenn man sich aber in diesem Profibereich bewegt, dann ist eines so sicher wie das Amen in der Kirche: Verlage bezahlen Autoren für ihre Arbeit, nicht umgekehrt. Und seriöse Agenten vermitteln an seriöse Verlage (s.o.) nur mit der üblichen Provision auf Erfolgshonorar.
Cave canem.
Aber Vorsicht: Wer besonders laut dementiert, der zementiert. Das war schon mit des Kanzlers Haarfarbe so.
Zurück zum Thema. Auch im Zeitalter der Aufklärung, das bekanntlich schon vor der Französischen Revolution begonnen hatte, gelingt es immer wieder findigen Geschäftsleuten (nota: das altgriechische Digamma wandelte sich einst vom "w" zum "f"), "Autoren" wie Staub von der Straße zu sammeln. Und weil es so viel Staub gibt, soll man fleißig löhnen oder irgendwelchen Versprechungen glauben, damit aus dem Quarzkörnlein einmal ein Sternchen werden kann.
Mag sein, dass dieses System immer noch deshalb funktioniert, weil das Zeitalter der Aufklärung von dem des Castings abgelöst wurde. Wenn die Ulknudel von der Kasse bei WALDI sich als Sängerin zum Superstar bewirbt, der Nachbar sich für den Innovationspreis für nachhaltig überflüssiges Supermarketing meldet, ja hoppla, warum soll ich dann nicht endlich mit dem Tagebuch in der Schublade Schriftsteller werden, nein Bestsellerautor!
Wie manche "Verleger" und "Agenten" so arbeiten, zeigt ein neuer Fall. Eigentlich ist er alt, aber die Dimensionen sind neu.
Mein Rat: Es ist nichts dagegen zu sagen, dass man gern mal eigenen Text gedruckt vor sich sehen möchte, am liebsten zwischen Pappdeckeln. Aber bitte - das geht einfach und unkompliziert: Bei Kleinstauflagen macht das jeder vernünftige Copyshop für Spottpreise. Und wenn es mehr werden soll, greife man zu den zwar nicht in allen Fällen "billigen", aber doch wenigstens im Normalbereich liegenden Anbietern wie Bod oder Lulu. Hier hat man alles selbst in der Hand - und die Kontrolle.
Wer aber wirklich ganz "offiziell und richtig Schriftsteller" werden will, dem sei ins Tagebuch geschrieben: das ist nicht einfacher als Konzertpianist zu werden. Oder Komponist oder Regisseur und was es da alles an Berufen gibt, die Talent und knallharte Arbeit verlangen. Keiner legt unsere Texte bei Frau Heidenreich vor. Frau Heidenreich wählt selbst.
Wenn man sich aber in diesem Profibereich bewegt, dann ist eines so sicher wie das Amen in der Kirche: Verlage bezahlen Autoren für ihre Arbeit, nicht umgekehrt. Und seriöse Agenten vermitteln an seriöse Verlage (s.o.) nur mit der üblichen Provision auf Erfolgshonorar.
Cave canem.