Viel ist passiert und ich bin immer noch völlig durch den Wind und erschöpft. Also mach ich's kurz, aber die guten Nachrichten müssen raus!
Das Foto ist älter, aber Bilbo schläft immer noch so, dass er sein Bett herumknüllt. |
All eure guten Wünsche und euer Daumendrücken hat gut geholfen: Bilbo ist wieder lustig und lebendig! Und am Dienstag geht's zum Fädenziehen.
Zwischenzeitlich hatte es nach der OP leider Komplikationen gegeben, ein sogenanntes postoperatives Serom - dabei sammelt sich in einem Gewebehohlraum Flüssigkeit. Die Gefahr besteht, wenn an Stellen operiert wird, wo viel Bewegung stattfindet, z.B. am Hals - oder eben wie hier bei den Beinmuskeln. Bei Menschen legt man Drainage und die "Suppe" fließt in einen Behälter ab, beim Hund geht das nicht, weil er ja herumdreckt. Ich musste also zweimal zum Punktieren in die Tierklinik, da wird das mit einer Spritze abgesogen.
Natürlich volle Abenteuer. Den ersten Termin verpasst, weil sich Monsieur in voller Kreisch-, Knurr- und Beisselpanik weigerte, ins Auto zu gehen. Sämtliche Tricks schlugen fehl. Später dann wurde ich hinterhältig - und das wirkte. Irre leckeres Leckerli ins Auto geworfen, mich umgedreht und einfach weggegangen. Versteckt hinter einem Busch beobachtete ich, wie Bilbo sich genau umschaute, ob ich auch ja nicht da sei. Er entdeckt mich nicht. Und war mit einem Hopps im Auto und mümmelte gemütlich. Zack ... Klappe zu. Was für ein Schauspieler! Wenn Hunde krank sind, probieren sie alles, um einen auf alle Zeiten um den Finger zu wickeln. Seit er merkt, dass ich nicht mehr drauf reinfalle, fährt er wieder so gern Auto wie zuvor.
Genauso mit dem Kreischen vor der Klinik und all dem Gekasper. Es muss nur der Tierarzt reinkommen - und er ist der bravste Hund. Die Punktierung ging ohne irgendwelche Betäubungen ab.
Nun ist auch das wohl ausgestanden, es sammelt sich keine neue Flüssigkeit mehr. Und ich habe den Eindruck, die letzte Schwellung wird so ganz langsam kleiner - das sehen wir dann, wenn der Verband abgenommen wird. Ich massiere abends vorsichtig seine Lymphdrüsen ... die müssen das verschaffen.
Bilbo schläft viel durch die Medikamente, ist aber seit gestern wieder gnitz wie vor der OP. Jetzt ist das Schwierigste, ihn vom kilometerweiten Rennen abzuhalten, noch soll er sich noch nicht so sehr bewegen. Dabei schaut er sehnsüchtig zum Waldrand am Horizont. Abends bekommt er endlich wieder Spiellaune, wirft aufgelesene Äpfel in mein Bett und hat seinen Quietschball wiederentdeckt. Von den vielen Knuddelorgien ganz zu schweigen, die er auch am Schreibtisch einfordert. Wehe, ich lasse nicht wenigstens eine Streichelhand sinken!
Auch das ist toll: Er läuft wieder langsam allein Treppen, sprich, ich sitze im Arbeitszimmer statt in der Küche, kann endlich wieder schaffen (bei gemütlichem Basso Continuo eines schnarchenden Hundes).
Wie geht's weiter?
Bilbo zu Ehren und weil so viele Anteil nahmen, plane ich nach dem Fädenziehen eine Live-Talkshow mit ihm via Zoom! Man kann ihm da sogar Fragen stellen. Monsieur von Butterblum hat mich als Simultandolmetscherin angestellt.
Dann mus ich rasant an die Workshops ran, leider hat mich das alles im Zeitplan zurückgeworfen. Ihr werdet also den Winter über Inspirationen bekommen, wie wir den verdammten Virus und die eigenen vier Wände besser aushalten können, bis der Frühling endlich wieder Draußenleben ermöglicht!
Außerdem habe ich während der Genesungszeit von Bilbo endlich die ersten vier Seiten eines Essays in die Tasten gehauen (ca. 20 sollen es werden). Das schreibe ich auf Englisch, weil ich im deutschsprachigen Raum nicht wirklich gute Veröffentlichungsmöglichkeiten ausmache - und dann mal sehen ... Es ist vom Genre her Nature Writing und es geht um die vielschichtigen Verbindungen verletzlichen Menschseins und verletzter Landschaften / Natur.
Alle Termine gibt's dann rechtzeitig - damit niemand was über die Kanäle hinweg verpasst - per Newsletter, also schnell abonnieren!
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