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28. Februar 2018

Drawing Like a Child

I'm often asked what's happening with my sketchbookproject. Well ... it happens ...
I was a little bit overwhelmed by my story that I want to tell and the fact, that I can't draw. Why didn't I choose any abstract theme or something nice in mixed media? Click the photos for original size!

I will tell the story of Gladstone and me. Family and emigration are important to understand the background.

23. Februar 2018

Arizona Dreamer

Endlich ist es soweit ... eine neue Assemblage-Dose hat das Licht der Welt erblickt. Sie ist aus einer Faszination entstanden - und wer weiß, was der Star zu erzählen hat - ein handgearbeiteter Vintage-Glasfisch in Lampwork Technik. Der kann sogar fliegen und sitzt deshalb im Geäst! HIER zu haben.

Arizona Dreamer - Assemblage Box von Petra van Cronenburg, Atelier Tetebrec



22. Februar 2018

Die Töne der Welt

Es windet eisig ums Haus, die Fenster sind fest verschlossen, sämtliche Ritzen an Türen besser gestopft. Trotzdem höre ich in meinem Büro die typischen morgendlichen Töne. Gestern waren es Kettensägen im nahen Wald und Kinderlachen zwei Häuser weiter, die Hunde bellen sich die Nachrichten entlang der Landstraße zu. Und dann ist es Zeit für die Lieferungen.

Das Tröten am Morgen ... Foto (c) by PvC

19. Februar 2018

Mit Lauch drucken

Wer meine Arbeit im Atelier Tetebrec kennt, der weiß, dass mich nicht nur die Natur sehr stark inspiriert - ich interessiere mich auch für Recycling, selbst wenn es noch so schräg klingt. So entdeckte ich eines Tages einen wunderschönen Druck, der mich an Holzschnitte erinnerte, allein das Kunstwerk war einem eingeschrumpelten Kohlkopf zu verdanken! Aus dem, was man vom Gemüse wegwirft, kann man nämlich schöne Stempel machen! Fotos zum Vergrößern einfach anklicken!

Im Sterben entwickelt der Lauchstrunk Blütenqualitäten - er stempelt wunderschöne Rosenblüten!

13. Februar 2018

Liebesgaben und Wetterzauber

Wann und wie hat das alles angefangen mit der Papierkunst? Eine Frage, die mich brennend interessiert, weil ich gern etwas darüber lerne, in wessen Fußstapfen ich wandle. Man kann ja heutzutage noch so sehr "sein Ding" machen und einen eigenen Stil entwickeln, irgendwann wurde alles schon einmal erdacht, nur anders kombiniert. Dabei muss ich nicht zu den Anfängen des Papiers an sich zurückgehen, mich interessieren die Wurzeln heutiger Techniken und die meiner Ideen. Auch, weil das alles inspiriert, wenn man einen modernen Zugang findet. Die Idee, dass Papierkunst sich sehr stark aus der Volkskunst entwickelte, kam mir zum ersten Mal, als ich in Polen lebte und die dort immer noch lebendige Scherenschnittkunst aus Łowicz erlebte. Nicht nur davon will ich erzählen, ich "mäandere" ziemlich wild, die Links führen zu Erklärungen und meist Fotos.

Papiervolkskunst aus Łowicz / Polen. Die Muster der Scherenschnitte und Vorlagen der Papierblumen haben sich tw. über Jahrhunderte überliefert. Auch die Papierlüster, die einst die Sphären des Himmels symbolisierten existieren noch heute. (Wikipedia / public domain)

12. Februar 2018

Psssst, das Mädel lernt!

Kürzlich las ich bei Facebook in einem Kommentar, man könne von Fünfzigjährigen nicht mehr erwarten, dass sie noch grundlegend Neues erlernen wollten. Nun bin ich zum Glück um einiges älter und kann entsprechend altersentspannt auf solchen Unsinn pfeifen. Unsere Jahrgänge haben ja ohnehin eine ziemlich hohe Lebenserwartung und da wäre es doch ziemlich langweilig, bereits Jahrzehnte vor dem Exitus damit aufzuhören, Neues denken zu wollen! Es soll bekanntlich auch gegen Alzheimer gut sein, die graue Schwabbelmasse im Kopf nicht zu unterfordern. Auch wenn es jenem FB-Kommentator fremd sein mag: Man lernt mit 50+ recht leicht, wenn man es denn will und wenn man nie aufgehört hat, neugierig zu sein. Wenn es Spaß macht, lernt man sogar noch leichter, weil man gelernt hat zu lernen und die Fehler der Jugend nicht wiederholen muss. (Man wiederholt allerdings manchmal Wörter allzu oft, tztztz ...).

Collagenausschnitt. Material: altes Buch, Nix, zerrissener Gelatineprint, feines Zellstoffpapier, entfremdetes Stempelkissen

4. Februar 2018

Schweinerei in der Küche

Ich hätte schon als Kind lieber den Kasten "Die kleine Chemikerin" geschenkt bekommen als eine Puppenküche. Und wie das Leben so spielt, rächen sich falsche Rollenzuweisungen spätestens im Erwachsenenalter! Um es auf einen Punkt zu bringen: In Chemie in der Schule war ich keine Leuchte, aber ich bin heute noch absolut fasziniert davon, wie verschiedene Stoffe miteinander reagieren und sich verwandeln. Und da ist noch dieses Neugier-Experimentier-Spiel-Gen in mir - es muss genetisch sein, denn ich komme nicht dagegen an.

Kaffeefilter müssen kein langweiliges Objekt für die Kaffeetafel sein. Sie ziehen chemische Experimente geradezu an!
Normalerweise ist mein Rühren und Schmieren recht harmlos. Erschrocken bin ich vor mir selbst erst dann, als ich meine Küche zu einer frühen Raffinerie umgestaltete. Man nennt das, glaube ich, experimentelle Archäologie?

Jedenfalls recherchierte ich damals gerade zur europäischen Erdölgeschichte, einem absolut faszinierenden Thema, weil die Europäer schon industriell Erdöl förderten, als die Amerikaner das klebrige Zeug noch für Magie hielten und mit Lumpen aus der Erde tunkten. Ich lebe dafür auch privilegiert, zur ersten industriell ausgebeuteten Ölbohrung der Welt habe ich es nicht weit - die geschah nämlich im Elsass. Damals stand ich in regem Austausch mit dem Archivar des Erdölmuseums und fand aufgrund seiner Beschreibung auch jene erste natürliche Asphaltquelle im Wald. Sie ist leicht zu übersehen, hat nur noch die Größe einer Wildschweinkuhle. Die wälzen sich übrigens zu gern in dem klebrigen Zeug, weil es gegen Parasiten hilft und der Haut gut tut. Die Bäume sind unten ganz teerig, wo sie sich daran schubbern. Klar, neugierige Frauen haben natürlich für solche Ausflüge ein leeres Marmeladenglas mit, den darin gesammelten natürlichen Asphalt habe ich immer noch. Den "Bergelöffel" konnte ich, wenn ich mich recht erinnere, wegwerfen.

Die Überreste der glorreichen Erdölgeschichte des Elsass sind heute im Besitz des nationalen Erdölmuseums.
Anfangs habe ich nur geschnüffelt, weil dieser Geruch zwischen Bitumen und Nadelbaumharz irgendwie faszinierend ist. Damit hat man früher mumifiziert, komische Heilmittel hergestellt oder Holz verpecht. Doch als mir der Archivar eine Originalschrift des 18. Jahrhunderts überreichte, gab es für mich kein Halten mehr. Die Aufzeichnungen des Direktors der allerersten Raffinerie! Für solche Schriften lasse ich jeden Thriller liegen. Mit glühenden Backen las ich die Originalrezepte von güldener Medizin (aus Erdöl natürlich) und wie man den Asphalt in riesigen Pfannen raffinierte.

Das Wort "Pfanne" war schuld, denn was so ein echtes Frauenzimmer ist, das denkt ja nur an welches Zimmer? Genau, die Küche! Pfannen hatte ich auch. Und so bewaffnete ich mich mit Handschuhen, einer recht alten Kasserolle, dem Marmeladenglas und dem Rezept. Was der Raffineriedirektor verschwiegen hatte: Naturasphalt, Bitumen entzündet sich bereits bei wenig über 60 Grad Celsius von selbst. Ich kann von Glück reden, dass ich nicht gerade neugierig mit dem Gesicht darüber hing und schnüffelte oder rührte! Das Feuer war zum Glück schnell dank eines Deckels gelöscht und Kasserolle nebst Deckel blieben ein Fall für den Müll. Mir saß der Schrecken fühlbar in den Gliedern (die wackeln dann sogar), aber ich hatte das Prinzip der Raffinerie begriffen. Und meine Küche roch noch Wochen nach etwas teerigem Fichtennadelbad. Reenactement soll ja hip sein, habe ich mir sagen lassen.

So sah der erste Bohrturm der Welt 1813 aus.
Aber ich werde nicht braver.

Kürzlich juckte es mir in den Fingern, mich für eine Ausstellung hier in der Region anzumelden, die jedes Jahr unter einem anderen Thema steht. Ungläubig starrte ich auf die Ausschreibung, die da lautete: "Küche". Ort des Familienlebens, Essens, Zubereitens etc. pp., leckere Kunst? Sollte ich dafür etwa kleine Nudelhölzer aus Papier an Ketten hängen? Niedliche rosa Donuts mit Einhornglitter formen? Zuerst hatte ich das Gefühl, das ich zuletzt hatte, als ich mich bei einer Konfirmation so mit Plumpudding überfressen hatte, dass er den Rückwärtsgang einlegte. Nee, Küche ... und ich - mit Papierkunst?

Da hat sich das komische Gen wieder gemeldet. Seit meine Kaffeemaschine hinüber ist, trinke ich viel Filterkaffee. Und sammle und färbe die Filter, denn die sind aus Papier. Mein Blick fiel auf ein anderes Marmeladenglas in meiner Küche - ich habe darin rostige Eisenteile in einer Essig-Wasser-Brühe schwimmen. Das wird erst sehr dunkelbraun, fängt dann lustig an zu schäumen, will öfter mit Sauerstoff gepäppelt werden und klart dann langsam auf. Mit solchen Rostteilen kann man nicht nur eigenartige Muster in Stoffe färben, die aufgeklarte Brühe wandelt sich chemisch zu einer Beize zum Färben. Und das weiß selbst ich: Das Zeug ist mit aller Vorsicht anzuwenden, denn es färbt nicht nur im Nu alles, worauf es spritzt, es greift auch Stoffe an und andere Oberflächen. Manchmal kann man zuschauen, wie schnell es sie zerstört. Handschuhe sind das Minimum, eine Schutzbrille ist auch nicht ohne. Soviel zum "Färben mit Naturfarben" und all diesem Ökobunt - alles eine hochchemische Angelegenheit.

Ich wollte es ausprobieren. Und hatte im Kopf außerdem etwas von der Reaktion mit Tanninen, die von der Brühe besonders stark ausgezogen werden sollen. In einem Kochrest Merlot vermutete ich genügend Reaktionsmaterial. Im fröhlichen Selbstversuch wickelte ich dann feuchte Kaffeefilter mit Garn sehr fest um eine rostige Riesenmutter aus der Beize, legte sie in eine Plastikschale und gab ein paar Schluck Rotwein dazu. Das Eisenteil wurde mehrmals gewendet und nach 24 Stunden konnte ich es nicht mehr abwarten. Oben auf dem Foto das Ergebnis zu sehen, sogar die Fäden wurden sichtbar.

Ich war schon versucht, mich als kleiner Küchenquerkopf zu der Ausstellung anzumelden, aber das Zielpublikum ist gefühlt 60 plus und etwas, ähm ... konservativ. Darum habe ich beschlossen, weiter herumzupantschen, denn da wäre auch noch die Herstellung von Kupferacetat, auch eine Beize in der Färberei. Ebenfalls im Marmeladenglas zu lagern. Für sogenannte "Art Books" und "Art Journals" jedenfalls sind diese verwandelten Kaffeefilter ideal. Ich sollte nur langsam mal Etiketten an meine Marmeladengläser kleben, aus Sicherheitsgründen.