Seiten

27. Februar 2013

Vorbei ...

Der heimliche Star meines Blogs, mein Hund Rocco, ist gestern friedlich in die Ewigen Jagdgründe gewandert. Trotz der Diagnose eines besonders aggressiven Krebses wurden uns noch zwei unvermutete Monate voll Glück geschenkt. Dann ging der Verfall ganz schnell und der Tierarzt hat ihn von seinen Schmerzen erlöst.


Die um Worte nie verlegene Menschin findet weder welche für einen Nachruf noch welche für die lieben Reaktionen anderer Menschen. Sie versucht sich an literarischen Notizen und hat zwei Bücher als Begleiter in der schwersten Zeit gewählt:
Marjana Gaponenko: Wer ist Martha? (Suhrkamp)
Anna Enquist: Die Betäubung (Luchterhand)
Denn Literatur kann nähren, trösten, weiten, nachdenklich machen, Leere füllen. Und in solchen Situationen kommen manchmal Bücher zu einem.

Nach bald 25 Jahren zum ersten Mal im Leben ohne einen Hund, versucht mein Verstand nun all das zu proben, wo andere Menschen ein Tier als Behinderung erleben: Fortfahren, spontan wegbleiben, nicht bei Fuß stehen zu müssen für Fütterung oder Waldläufe, unabhängig sein, nicht mit einem Schlabberkuss aus dem Tiefschlaf geweckt zu werden, Leute mit Tierhaarallergie oder Hundeangst einladen zu können, sich nicht durch Tierarztrechnungen halb zu ruinieren ...
Mein Herz schreit derweil über die Ödnis und Leere eines Menschenlebens nur unter Menschen. Gibt es wirklich ein Leben ohne Hund?

23. Februar 2013

Such dir ein globales Dorf!

Was war deine bisher einträglichste Idee in Sachen Marketing oder Werbung für Bücher im Self Publishing?
Diese Frage tauchte gerade in einer FB-Gruppe auf - und sie bringt mich zum Nachdenken. Was ist einträglich? Verstehe ich darunter Abverkaufszahlen, Reinprofit oder ganz andere Dinge, etwa Kontakte? Hatte ich je eine einzige zündende Idee und wie messbar sind diese Ideen? Was habe ich eigentlich getan, dass sich mein Buch "Faszination Nijinsky. Annäherung an einen Mythos" zwar nie und nimmer so gut wie ein Krimi verkauft, aber doch besser als eins meiner vergleichbaren Bücher im Verlag? Ich wähle dieses Buch als Beispiel, weil es sehr typisch für meine Arbeit ist, weil es von vornherein nicht mit Mechanismen etwa von Genreware mithalten kann - und weil es besonders schwierig war, das richtige Publikum dafür aufzutun.

Definiere dein Publikum
Es handelt sich um ein sogenanntes "Nischenprodukt" oder "Special Interest Buch". Es geht um Ballett, um Tanz, um einen Weltstar; um eine Truppe, die Kunst, Kultur und Mode ihrer Zeit bahnbrechend beeinflusst hat; um eine offen gelebte Kultur zwischen Frankreich und Russland, zwischen Hollywood und den angesagten Großstädten Europas. Es geht um das Wesen des Künstlerseins und um Grenzüberschreitungen, um Fragen des Wahnsinns. Leser: Alle, die sich für so etwas interessieren.
Es hat eine gewagte Form: Das Tänzerportrait ist ein literarischer Sachtext - flankiert wird er von zwei ausführlichen Interviews mit Fachleuten. Ein Choreograf spricht über seine Arbeit an einem Nijinsky-Ballett. Ein Museumskurator spricht über Kunst von psychisch Kranken und über den Mythos von Genie und Wahnsinn. Leser: Alle, die sich für die genannten Themen interessieren, aber nun eingeschränkt auf diejenigen, die Sprache aushalten; die mehr wollen, als ein populäres Sachbuch zum Durchblättern am Kaffeetisch.
Was ich anders mache:
Ich definiere meine Leserschaft nicht nach den in Verlagen so beliebten vorgefertigten Schubladen. Ein Verlag, der sich zwischenzeitlich für das Buch interessiert hatte, hätte alles auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebürstet: Zielpublikum = Ballettfans. Viel zu eng! Ich definiere Leserschaft möglichst groß, aber durchaus auf Themen konzentriert - auf mehr als nur ein Thema.
Ich definiere nie Zielpublikum vor dem kreativen Prozess. Jedes Buch hat ein Zielpublikum. Also ist die Leserschaft aus dem Buch selbst herauszufinden, nicht, indem man irgendwelchen Schimären entgegen schreibt! Trends gehen vorbei und so viele Bücher wurden gerade deshalb Bestseller, weil sie Trends brachen oder eigene schufen. Solche Scheren im Kopf lege ich mir also nicht an. Zuerst das Buch, die Idee, dann die Definitionen.

Langer Atem, roter Faden
Meine Bücher schreibe ich nicht plötzlich, weil ich jetzt endlich auch mal irgendetwas schreiben möchte. Sie sind das Ergebnis langer Jahre Lebens, Erlebens und Erfahrungen. Bei meinem ersten Buch hatte ich noch keine Ahnung, dass darin bereits eine Art Lebensthema verborgen war, ich dachte, ich fände einfach das Sujet so spannend. Ich habe viele Jahre darunter gelitten, dass ich nicht bravgebürstet ein Buch nach dem anderen in gleicher Manier, gleichem Genre nachlegte, sondern so viele unterschiedliche Interessen hatte. Weil mir die Buchbranche vermittelte: Das ist falsch, so wird aus dir nie ein ordentlicher Hausautor!

Mein Agent hat mir die Augen geöffnet. Ich solle nicht nach Trends und Hypes schauen, nicht nach Genres oder einer scheinbaren Kontinuität, wie sie mir von Dritten auferlegt würde. Ich müsste meinen ganz eigenen, persönlichen roten Faden des Schaffens finden - und dem treu bleiben. Nein, es gäbe kein völliges Durcheinander. Auch in scheinbar unzusammenhängenden Arten von Büchern sei eine Gemeinsamkeit zu finden, ein Fokus der Autoren. Und gerade jemand, der wild durcheinander Romane und Sachbücher, Genre und Literatur, Erzählendes und Fachliches veröffentlichen wolle, der habe doch dahinter immer gewisse Grundgedanken, die ihn umtreiben. Die gelte es, herauszufinden. Denn darauf bauten nicht nur die Verlagsbewerbungen auf, daraus entsteht eine Autorenmarke.

Ich habe viele Jahre geschwitzt, um mir selbst auf die Spur zu kommen. Letztendlich war es das Bloggen an mehreren Enden, das mir bewusst machte, was in meinem Kopf ablief. Es waren vor allem die längst untergegangenen Internet-Experimente, die mich mein Lebensthema finden ließen: lächerliche, grausig gestylte Websites voller Herzschmerzthema in den Anfangszeiten, unsägliche gelöschte Blogs. Das Dauerschreiben im Internet, weil es frei, unbeeinflusst und voller Spaß war, hat es herausdestilliert: Grenzgängereien. Ob ich in Romanen deutsch-französische Freundinnen in die Pampa jagte, der Kulturgeschichte der Rose auf den Grund ging oder mich an das Wesen des Elsass heranschrieb, mich mit einem anscheinend schizophrenen Emigranten von Tänzer beschäftigte oder einem russischen Dichter in Baden-Baden: Immer schrieb ich über das, was mich mein Leben lang umtreibt, über Grenzgängereien in jeder Wortbedeutung.

Das ist mein roter Faden. Nicht das Genre, nicht die äußere Thematik. Einen langen Atem habe ich gebraucht, um das herauszufinden. Einen langen Atem brauche ich, um weiter darauf zu fokussieren, aber vor allem meinen Leserinnen und Lesern davon zu erzählen. Ich mache nur recht selten wirklich Werbung für ein Buch. Ich platziere nicht täglich Verkaufslinks in allen Medien. Ich erzähle den Menschen einfach von meinem Herzensthema: Grenzgängereien. Wer sich für Grenzgängereien interessiert, würde auch meine Bücher kaufen. Wer eins meiner Bücher aus solchem Interesse heraus kaufen würde, würde sich für mehr interessieren als nur für Ballett.

Such dir ein globales Dorf
Bücher sind etwas Reales und sollten Teil des Lebens sein. Dementsprechend agiere ich immer zuerst im Offline-Leben. Im Self Publishing steht mir jedoch weder die Vertriebsmaschinerie eines Verlags zur Verfügung, noch die Möglichkeit, ein Buch landesweit zu bewerben. Also kam ich auf die Idee, ganz klein anzufangen, übersichtlich, so, dass ich persönlich die Klinken putzen konnte. Meine Verlagsarbeit kam mir entgegen: Ich war schon öfter aufgetreten und hatte in der weiteren Region Kontakte.
Dann hatte ich diese verrückte Vision: Mit meinem Reisebuch über das Elsass hatte ich all diejenigen am Wickel, die entweder ihre eigene Region mit neuen Augen genießen wollten - oder diejenigen, die dorthin reisen oder wenigstens davon schwärmen wollten.

Angenommen, es gäbe einen "idealen Ort" für Nijinsky, wo müsste der liegen? In Hamburg oder München? Auf einer Ballettbühne oder in Grandhotels? Es ist kein Jux, aber ich legte mir eine Art Rasterfahndung für den idealen Ort an. Er sollte nicht zu weit weg liegen. Ich sollte dort schon aufgetreten sein oder in der Buchhandlung vorgekommen. Es müsste dort Menschen geben, die an Kultur und Kunst besonders interessiert wären, noch besser aber an Tanz, Ballett, Geschichte. Noch viel besser: an russischer Kultur, an Russen. Da hatte ich meine Stadt: Baden-Baden! Knapp eine Stunde entfernt, ich war dort schon mehrfach aufgetreten, kannte den Buchhändler sehr gut. Die Stadt glänzt mit dem größten Festspielhaus Europas, John Neumeier gastiert dort regelmäßig und das Mariinsky Theater aus Sankt Petersburg. Im Mariinsky hatte Nijinsky einst gelernt, dort waren die Ballets Russes enstanden.

Ich begann, Klinken zu putzen. Aber ich drehte den üblichen Fokus um. Ich fragte mich nicht: Wie drücke ich dem mein Buch rein? Ich fragte mich: Was habe ich dem zu geben? Was hat der von meinem Buch oder von mir? Ich erzählte Geschichten. Und wurde verrückt. Ich hatte nämlich noch nie "echte Russen" kennengelernt. Wie stellt man das an? Und wurde es nicht endlich einmal Zeit? Die konnte man aber doch schlecht einfach auf der Straße anquatschen? ...

An diesem Punkt passierte etwas, das ich das Schließen von Kreisen nenne. Es passiert mir immer dann, wenn ich mit Leidenschaft extrem fokussiert eine verrückt scheinende Vision verfolge. Es war letztendlich eine Leserin, die vor Jahren bei einem meiner Auftritte eins meiner Bücher gekauft hatte, und die das nie vergessen hat, weil ich mir extra Zeit für sie genommen hatte. Sie stellte mich einer Russin vor, um mir die Türen zu öffnen. Ich fiel auch hier nicht mit meinem Buch in die Tür. Aber ich wurde sofort ausgequetscht, wie es kommt, dass ich mich ausgerechnet mit russischer Kultur beschäftigt hatte. Ich erzählte Geschichten. Das Wunder passiert immer dadurch: Meine Leidenschaft und das Herz bei der Sache führten sofort zum nächsten Treffen.

Ich will die Sache abkürzen: Die "Marketingidee" endete damit, dass sich mein ganzes Leben verändert hat. Heute bin ich Mitglied in der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft und engagiere mich auch ehrenamtlich. Mein neuestes Buch, das Essay über Wassili Schukowski, ist aus einem Vortrag entstanden. Ich habe inzwischen unwahrscheinlich spannende Menschen kennengelernt und das beste Lesungspublikum aller Zeiten erlebt. Da waren Choreografen und Tänzer, Medienschaffende, Künstler, Geschichtsinteressierte, Professoren, Festspielhausfans, Deutsche und Russen, die mein Buch nicht nur kauften, sondern aktiv weiterempfahlen.

Und so langsam spann sich von einem kleinen lokalen Punkt aus das globale Netz. In Verbindung mit meiner Arbeit bekam ich Artikel in Zeitungen und der Fachpresse, die ich allein mit dem Buch nie bekommen hätte. Sogar in einer russischen Edelzeitschrift gab's mich mit Foto und irgendwo in Moskau stand mein Name auch schon einmal in der Presse. Mein nächstes Buchprojekt entsteht aus dieser Welt heraus - die Idee hatten eigentlich andere, aber sie passt wunderbar auf mein Schaffen. Und aus so manchen Lesern sind wieder gute Bekannte geworden, man trifft sich auch privat.

Vergiss Social Media, aber hol sie ins Leben
Ganz genauso bearbeite ich Social Media. Ich bin nicht der Typ, der auf möglichst riesige Followerzahlen oder Fan- und Freundesmengen schielt. Was nützt mir eine anonyme Masse, von der die meisten passiv sind und wahrscheinlich 80% des Gesagten überlesen? Kann ich als einzelne Autorin wirklich die Welt beglücken und in mehreren Kanälen den großen Zampano geben? Ich beginne klein: Social Media bedeutet Kommunikation, nicht Werbung. Im Vordergrund darf nicht der Verkaufslink stehen, sondern es geht ums Geschichtenerzählen. Ums Zuhören. Ums Kommunizieren.

Ich folge nie automatisch zurück, ich nehme nicht jede Freundschaftsanfrage an und werfe im Ernstfall auch mal "Freunde" hinaus. Auf all die Leute, die nur Werbung absetzen wollen, verzichte ich von vornherein, denn die blasen nur in eine Richtung. Ich will meine Leser "kennenlernen", durchaus auch einbinden. Wenn sie ihren Spaß daran haben, mich auch einmal bei Entscheidungen beraten zu dürfen, so lerne ich Wertvolles aus ihrem Feedback. Es weitet meinen Horizont und lässt mich meinen eigenen Standpunkt überprüfen.

Noch wichtiger aber ist es mir, die künstliche Grenze zwischen Offline und Online zu vergessen. Ich hole Menschen aus meinem Offline-Leben ins Online-Leben. Ich treffe mich durchaus mit Online-Bekanntschaften. Einige meiner besten Freunde habe ich übers Internet kennengelernt. Ich habe aber auch freundschaftsähnliche Beziehungen zu Personen, die ich wahrscheinlich nie treffen werde, weil sie am anderen Ende der Welt sitzen. Viele rein virtuelle Bekanntschaften haben mich in den letzten Jahren beraten, mich gestärkt oder mir maßgeblich geholfen. Etwas, was ich nach eigenen Kräften immer gern auch zurückgebe. Wildfremde Menschen bei Twitter oder Facebook haben mir Kontakte gemacht oder mich bei ihren Freunden empfohlen. Ich nehme Menschen im Internet darum immer als reale Menschen wahr. Nicht jeden mag ich wirklich auch im echten Leben kennenlernen. Aber jeden mag ich ernstnehmen.

Wurschtelmarketing
Aber ist das alles wirklich Marketing? Was habe ich "Messbares" für mein Buch getan? Wie viel Reinverdienst steht gegen wie viel ehrenamtliches und sonstiges Engagement? Wie viele echte "Fans" habe ich mir damit erarbeitet, wie viele Buchhändler überzeugt? Ich weiß es nicht. Aber ich bin auch nicht der Typ dafür. Ich möchte nicht Titel anpreisen und verkaufen müssen - ich möchte Geschichten erzählen und dadurch überzeugen. Durchaus auch Marketinggeschichten. Die beste Werbung für Bücher ist für mich Storytelling. Ich brauche nicht Hunderte von Amazon-Kundenmeinungen. Ich baue auf die eine Rezension in genau dem Blatt, das alle meine künftigen Leser lesen - vor allem aber auf ganz persönliche Empfehlungen von Leser zu Leser.

Unterm Strich habe ich mit meinem schrägen Nischentitel im ersten, angebrochenen Jahr die 1000er-Grenze nicht überschritten. Aber es wäre wahrscheinlich ein leichtes, wenn ich ein Verkäufertyp wäre und wenn der deutsche Buchhandel aufgeschlossener wäre für schräge Nischentitel im Self Publishing. Mit vielen hundert Exemplaren jährlich, ohne jeden Einbruch, nach längerer Zeit sogar mit Steigerungen, bin ich jedoch zufrieden. Ich weiß, dass spezialisierte Kunstverlage mit ähnlichen Büchern und sehr viel besseren Kontakten oft auch nicht mehr verkaufen. Und das Schöne an "Faszination Nijinsky" ist, dass die Faszination nicht nachlässt, denn 2013 und 2014 stehen zwei große Jubiläen an. Und da werde ich wirklich klotzen, neue Verkaufspunkte suchen. Self Publishing kann nämlich nicht verramscht werden. Und so können sich zeitlose Themen durchaus zum Longseller entwickeln.

22. Februar 2013

Stehauffrau mit Mut und Biss

Ich muss das mir selbst auferlegte Rezensionsverbot einmal brechen und eine Ausnahme machen. Denn ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, weil ich nicht mehr aufhören konnte - und bin nun so voll davon, das ich meine Eindrücke teilen muss. Carla Berlings "Vom Kämpfen und vom Schreiben" ist zum Glück nicht das, was ich befürchtete: Einer dieser zahlreichen, meist entbehrlichen Schreibratgeber. Das Buch enthält auch keine Patentrezepte, wie man den eigenen Kampf ums Buch gewinnen könnte, und autobiografisch ist es nur insofern, als hier eine real existierende Autorin reale Dinge erlebt hat. Was aber ist es sonst?

Carla Berling erzählt mit erfrischender Schonungslosigkeit, Selbstironie und äußerst lebendig von einer Frau, die in bitterer Armut auf eine wahnwitzig erscheinende Idee kommt. Der Mann ist arbeitslos, die Kinder haben Hunger, die Gasheizung ist abgestellt worden und man "heizt" die Küche mittels geöffnetem Backofen. Wenn alle schlafen, stielt sich die Mutter an eine uralte Schreibmaschine und nimmt sich vor: Ich schreibe ein Buch. Und dann ist da der Traum vom Durchbruch im Hinterkopf  - und wie sie die Familie damit ernähren könnte. Dass ausgerechnet das "e" auf der Schreibmaschine kaputt ist, wäre der erste fatale Rückschlag, aber hier zeigt sich die Beharrlichkeit: Die frischgebackene Selfmade-Schriftstellerin bringt ihr Manuskript in der Tat zu Ende - und hat alle "e" per Hand eingesetzt. Dass es aber so nicht zu Ruhm, Geld und Ehre geht, bemerkt sie schnell. Was sie nicht bemerkt, sind die Fallstricke der Branche, auf die sie sich einlassen möchte, ist ihre eigene Blauäugigkeit.

Zum Glück schreibt Carla Berling ihre Geschichte nicht nach dem Motto "Wie ich endlich einen Verlag fand und glücklich wurde." Sie zeigt die Frau hinter der Schreibmaschine, die Kämpfe hinter der Fassade. Dabei hat sie zu jenem Zeitpunkt schon so viele hinter sich, hat sich ohne Abitur durch verschiedene Tätigkeiten und Berufe ganz hoch gekämpft, ausgerechnet in einem Sektor, der ihr und ihrem Mann den kompletten Absturz bringt (und woraus eines Tages ein Roman wachsen wird). Jetzt kämpft sie dagegen an, von Familie und Freunden für verrückt gehalten zu werden, sie will endlich "ihr Ding" durchziehen - und das spürt sie ganz gewiss, das ist das Schreiben. Wider alle Vernunft treibt sie die neue Liebe so auf die Spitze, dass sie sich in Notzeiten auch keinen "ordentlichen" Job sucht, etwa in einem ihrer alten Berufe. Nein, Carla Berling geht völlig unwissend und unbedarft zur Zeitung und schafft es schließlich zur Journalistin. Schreiben im Brotberuf und Schreiben in der Nacht.

Wie viele unterschiedliche Kosmen die Buchbranche in sich trägt, wird an diesem Buch klar, das uns in die Welt zweifelhafter Kleinverlage und versteckter Druckkostenzuschüsse führt, in die der Maloche für Ausschreibungen und Literaturpreise, aber auch in die eigenartig verstaubten Refugien regionaler Sitzungen des Schriftstellerverbands, wo sich ältere Herrschaften gegenseitig Lob hinsalbadern und zu verstecken versuchen, dass man den Grundsatz des VS gleich mehrfach bricht: nämlich nur in seriösen Verlagen verlegt zu werden. Die frischgebackene Autorin ist hungrig, hungrig nach Gleichgesinnten und kollegialem Austausch in der Schreibereinsamkeit, hungrig nach Verträgen, nach Anerkennung.

Aber genau das macht sie wohl auch zur leichten Beute im Haifischbecken. Sie fällt immer wieder auf ach so wohlmeinende Menschen herein und am erschreckendsten ist das bei einem großen Verlag mit einem absolut unsittlichen Antrag, pardon, Vertrag. Da ist sie schon gewachsen und gereift und hat den Mut, im Gegensatz zu sogar bekannten Autoren, strikt Nein zu sagen. Beim Fernsehen, das sie immer wieder engagiert, zu lächerlichen Konditionen und im Total Buy-out, findet sie diesen Dreh leider erst sehr spät.

Carla Berling ist eine Frau, die im größten Chaos und in der schlimmsten Not immer wieder auf die Füße fällt. Hindernisse scheint es für sie nicht zu geben, nur Herausforderungen. Sie kämpft an vielen Fronten: Für ihren Traum, für das Wohlergehen ihrer Familie, im Brotjob, mit Verlegern und Veranstaltern, gegen Eifersucht und Unprofessionalität anderer und vor allem gegen die Ignoranz ihrer Umwelt. Eine Frau, die ein Buch geschrieben hat, im Fernsehen war und Hartz 4 bezieht, da kann etwas nicht stimmen, findet nicht nur das Amt.

Dabei beschreibt sie nur die eiskalte Wirklichkeit des Schreibbetriebs, der alles von seinen Autoren abverlangt und extrem weit davon entfernt ist, sie zu ernähren. Die Dreistigkeit aller Beteiligten, Naivität auszunutzen und Menschen wie Sklaven auszubeuten, ist erschreckend, entspricht aber der Realität. Vielleicht hat die Autorin einfach auch nur ein zu großes Herz oder sie will um jeden Preis das Gewünschte erreichen - andere hätten viel eher auf ein ordentliches Honorar gepocht und vor allem auf Verträge. So ist das Buch auch eines, mit dem man zeitweise kämpft, weil man ihr zurufen möchte: "Sei doch nicht so vertrauensvoll, pass auf! Trenne Freundschaft und Arbeit, lass dir Versprechungen schriftlich geben!" Aber im gleichen Augenblick hält man als Kollegin erschrocken inne: Was habe ich nicht alles falsch gemacht auf meinem Weg! Was hätte ich alles vermeiden können, wenn ich es nur gewusst hätte! Und Hand aufs Herz: Wer denkt in Notlagen, in Existenzangst und unter Mehrfachbelastung wirklich noch klar?

Genau das ist das Versöhnliche an dem Buch. Man lernt, dass jeder seine Fehler machen muss und auch strampeln, dass aber genau diese Fehler auch Chancen sein können - im Gegensatz zur allzu glatten Karriere. Sie geben einem die Kraft, das eigene Scheitern annehmen zu können. Es in Erfahrungen und eine eigene Tiefe verwandeln zu können. Vor allem aber - das merkt man der Autorin an, die schließlich auch den Weg auf die Bühne und ihre Freude dabei findet - vor allem gibt ein solcher Lebensweg dem Geschriebenen eine Tiefe, die man anders nicht erreichen kann. Die man nur vom Leben lernen kann.

Diese Tiefe hat einen hohen Preis und Carla Berling beschreibt auch ihn. Das Kämpfen an zu vielen Fronten zermürbt sie bis zum körperlichen und seelischen Zusammenbruch. Jetzt ist es das Schreiben, das Kraft gibt, vielleicht auch eine gewisse heilsame Flucht zuweilen, immer aber eine Erfüllung, einen Sinn. Sie gibt nicht auf, lässt nicht locker, ruht sich niemals auf vermeintlichen Lorbeeren aus. Carla Berling reift zu etwas, was nicht jedem Autor gegeben ist: Sie wird zur Künstlerin. Sie, ihr Leben, alles verschmilzt mit dem Schreiben, mit dem Bühnenausdruck, mit dem Brennen für ein Projekt und dem High aus Adrenalin und Endorphinen, wenn man sich schließlich wieder einmal selbst überwunden hat. Der Preis dafür ist gewiss hoch, aber es zeichnet sich ab, dass der eingeschlagene Weg dank Beharrlichkeit, Geduld und den berühmten 90% Schweiß langsam aber stetig zum Ziel führt. Und sie weiß: Nach diesem Ziel kommt das nächste Ziel, fängt der Kampf von vorne an.

Die für mich beeindruckendste Stelle heißt:
"Ich behaupte, dass jeder Künstler einen inneren Motor hat, etwas, das ihn antreibt, ein Defizit, etwas Fehlendes, eine große Sehnsucht, die er mit seiner Kunst vielleicht erfüllen kann. Ich glaube, dass die meisten Künstler ein besonderes großes Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung haben."
Hier spricht sie große Worte gelassen aus - und das ist die Stärke auch ihrer Sprache: Carla Berling schreibt mit einer verblüffenden Leichtigkeit und zeitweisen Heiterkeit, die bei einem solch ernsten Thema äußerst schwer herzustellen ist. Man liest das Buch in einem Rutsch, weil die Sprache so erfrischend unverschnörkelt und direkt daherkommt, weil sie Situationen und Personen mit wenigen Worten derart plastisch beschreibt, dass man nach der Lektüre wirklich den Eindruck hat, diese Autorin für eine Weile auf ihrem Weg begleitet zu haben. Es gibt kaum eine sympathischere Art, einem die weiteren Bücher schmackhaft zu machen. Von so einer Frau möchte man mehr lesen. Weil man erkennt, wie viel Seele und Untiefen, wie viel Kämpfe und Authentizität ein Buch von seiner Autorin verschluckt. Hier ist eine, die sich mit Haut und Haaren dem Schreiben hingibt. Und das macht ihr Schreiben so echt.

Für die Neuauflage hat Carla Berling die ursprüngliche Fassung über einen größeren Zeitraum weitergeschrieben. Und ich war ebenso überrascht wie erschüttert, was für ein elender Hammer ihr da schon wieder passiert war.

Carla Berling: Vom Kämpfen und vom Schreiben. Verlag André Thiele, Hardcover mit E-Book im Bundle, erscheint am 1. Februar 2013 (mit zahlreichen Link- und Literaturtipps abseits des Ratgeber-Mainstreams)

UPDATE:
Inzwischen - 2016 - hat es Carla Berling über eine Phase des Self Publishing geschafft, wie man so schön sagt. Sie ist beim Heyne-Verlag in München unter Vertrag. Viel ist also passiert, sie schreibt deshalb gerade an einer vierten Auflage ihres Buchs "Vom Kämpfen und Schreiben".

19. Februar 2013

Amazon in Troja

Ist das schon jemandem aufgefallen: Die Zeiten stehen ideal, um endlich mal wieder so richtig die Sau rauszulassen! Nachdem der Mayaweltuntergang in die Hose ging und die Meteoriten lieber frech in Russland abstürzen, wurde es Zeit, dass die gemarterte "Volksseele" endlich mal loszubrüllen kann. Wir können uns im Moment gleich doppelt am Stammtisch das Maul zerreißen, in der Meditationsgruppe der bösen Welt abschwören und uns mit Social-Media-Statements als absolutely political correct people einen runterholen. Denn diese Sternenkonstellation ist einmalig am Verbraucherhimmel: Der Gigant Amazon hat richtig Pferdemist verbockt - und irgendwelches Firmenkleinvieh hat das Pferd in der Lasagne versteckt.

Und wir stehen da wie der Ochs vorm Pferd: Wer hat plötzlich unsere schöne heile Welt kaputtgemacht? Schnell sind die Schuldigen ausgemacht: Amazon und Lidl, Aldi und Amazons Sicherheitsfirma, Amazons Zeitarbeitsfirma und rumänische Pferdemetzger ... schon wird die Sau durchs Dorf getrieben. Keine Frage, es ist wichtig und gut, wenn Missstände mit Fakten aufgedeckt und öffentlich gemacht werden. Es ist richtig und überfällig, dass wir für bessere Bedingungen kämpfen - bei Mensch wie Tier. Aber malen wir uns im Moment nicht schon wieder die Welt viel zu einfach? Retten wir wirklich die Welt, wenn wir unsere Veganer-Kochbücher nicht mehr bei Amazon einkaufen, sondern bei Thalia? Sind Pferdefleisch-Gourmets Bürger zweiter Klasse, nur weil sie gern Tiere essen, die nicht weniger "süß" sind als eine Kuh? Macht der Amazonkunde tatsächlich den deutschen stationären Buchhandel kaputt?

Die Sache mit dem falschen Ross und dem blinden Aktionismus gab es ja schon einmal. Mit diesem Giganten von einem Ross, dass sich hinter die feindlichen Linien einschlich und als Holz verkauft wurde ... Halt. Nein. Die Story ging anders.

Zwei Parteien, von denen man nicht so recht weiß, wer die Guten und wer die Bösen sind. Es kommt nämlich darauf an, auf welcher Seite man zufällig geboren ist. Kommt die eine Seite auf eine verdammt listige Idee: Schaut mal, die da drüben in ihrer reichen satten Stadt, die pennen vor sich hin, die erkennen die Zeichen der Zeit nicht, das schreit geradezu nach einer feindlichen Übernahme! Und weil die Typen in der Stadt auf Pferde stehen, klöppelt man schnell ein extra großes Hottehü aus Holz zusammen. Kommt der listige Chef der Holzbetrüger auf eine noch gigantischere Idee: Wir tarnen unser Pferd, das eigentlich Soldaten tarnt, als Götteropfer.

Wer damals Pferde kaufte, klickte auch auf Götteropfer. Und wer auf Holz klopfte, kaufte auch Tarnkappen für Holzköpfe. Der listige Chef der Holzbauer hatte auch noch Marktforschung betrieben: In der Stadt konnten sie nicht so mit Poseidon, standen aber ziemlich auf Athene. Wer Atheneopfer kauft, kauft auch Schutz, verkündete ein eigens für diesen Zweck eingestellter Leiharbeiter namens Sinon auf feindlichem Territorium. Wer das Pferd in die Stadt holt, bekommt es in einer einmaligen Gratisaktion!

Hach, was waren die Trojaner auf einmal geil. Billigpferd, größer als das Stadttor, da nimmt man doch ein wenig Holz in Kauf. Voller Götterrundumschutz in einer unsicheren Welt, in der die Bösen vor der Bösen Tor standen. Das olle Waschweib Kassandra und der dämliche Laokoon von der Warnergewerkschaft - die hatte man schnell ausgebootet. Wer will den schon über sich nachdenken, wenn alles so wohlfeil, schön, gigantisch und supersicher erscheint? Nichts wie rein damit, das Stadttor abgerissen! Schön blöd müssen die geschaut haben, als ihre Gier mit Untergrundkämpfern belohnt wurde. Und auch wenn sie schon alle gestorben sind: der Gaul galoppiert weiter.

Wie hätte ich reagiert, wenn ich Trojanerin gewesen wäre? Hätte ich den Göttern abgeschworen und ab sofort meine Wäsche nur noch bei Kassandra waschen lassen?

Ich werde kleinlaut. Einer meiner Qualitätsverlage druckt seine Bücher in China, weil der Preisdruck auf Bildbände anders kaum noch auszuhalten ist. Die Werbung für meine Bücher wird auf Geräten von Apple oder mit Software von Microsoft gelesen. Mein Autorenfoto hat längst die Gesichtserkennung von Google und Facebook hinter sich, die jederzeit zur Rasterfahndung genutzt werden kann. Auch das Kleid für meine letzte Lesung wurde in China gefertig - weil ich mir mit den gängigen Honoraren gar nichts anderes leisten kann, selbst wenn ich wollte. Der letzte stationäre Klamottenladen, der mir zugesagt hatte, ist Pleite gegangen. Weil seine Stoffe und zeitlosen Modelle locker 15 Jahre hielten, keinen Verschleiß eingebaut hatten. Mein Nachbar schimpft auf zockende Banker und missbraucht seinen Hauskredit zum Kauf von drei Autos. Mein wunderbarer, unabhänger Buchhändler bestellt Bücher auch bei Amazon. Amazon zahlt mir ohne Murren und akkurat auf den Tag genau meine Tantiemen, während ich andere Branchenbeteiligte auch schon mal mit einem Mahnverfahren zum Zahlen ausstehender Gelder bewegen muss. Ich esse Pferdefleisch. Vorsätzlich. Ich tanke keine Nahrungsmittel. Ich kriege das Heulen bei Biobetrug und kriminellem Gemüsehandel.

Irgendwer hat uns einen Gaul in unsere schöne fette reiche Welt geholt. Nein, wir doch nicht. Ich doch nicht. Ich will doch zu den Guten gehören. Also könnte ich mich dem Stress aussetzen und hinhören, was gerade mal wieder hip ist unter den Guten. Ich könnte das Kleid für die nächste Lesung statt aus China aus Indien beziehen. Oder kaufe ich eins, das spanische Leiharbeiter nähten? Greife ich vielleicht lieber im eigenen Land zu, für die heimische Wirtschaft? Wo in dumpfen Kellern und Absteigen versteckt, Hunderte von Illegalen unter Sklavenbedingungen Kleider nähen, direkt hier in Paris, der westlichen Hauptstadt der Mode, sozusagen direkt unter unseren Augen ... Chinesen, Afrikaner, ohne jedes Bürgerrecht zusammengepfercht. Unkontrolliert. Totgeschwiegen.

Es ist verdammt eklig geworden, Trojaner zu sein. Wie man's macht, ist es falsch. Was man auch richtig macht, mag anderswo böse Folgen zeitigen. Ein Pferdesteak verändert nicht die Welt. Stattdessen verkleiden sich neuerdings alle als Kassandra - aber reicht es denn, nur wie ein Waschweib zu reden?

Irgendwie gefällt mir diese Welt trotzdem. Wie es brodelt und wütet und mault und macht. Da kommt Bewegung auf. Und in all dem Falschen und Ungerechtfertigten bleibt ein kleiner Holzsplitter haften, der einem sagt: Aufgepasst! Es ist alles furchtbar komplex und nicht so einfach, aber Denken kann helfen. Nachdenken auch über mich selbst. Und vielleicht den Mut haben, auch mal etwas falsch zu machen, politisch nicht korrekt mit der Masse zu jodeln, aber auch nicht auf der anderen Seite. Wer waren damals gleich noch die Guten, wer die Bösen?

Ich mache weiter alles falsch. Ich kaufe bei Amazon UND bei meinem Buchhändler. Ich biete weiter meine Bücher beim Marktführer an, weil ich ohne die Tantiemen noch mehr Dinge aus China kaufen müsste. Aber ich baue irgendwann mein Angebot in andere Shops aus. Das ginge schneller, wenn sich die restliche Branche nicht so gegen Self Publishing sperren würde. Was wird da alles verschlafen und verachtet, während sich die Listigen die Welt aufteilen! Ich habe Amazon geschrieben, was ich von ihren Praktiken halte und eine Petition unterzeichnet. Weil ich daran glaube, dass man den Finger zuerst dort draufhalten kann, wo man selbst sein Geld verdient oder lässt. Ich glaube an die Macht der Worte. Ich werde mit dem Finger nicht zuerst auf andere Länder zeigen, sondern auf die Politik, die im eigenen Land Sklaverei und unsägliche Arbeitsbedingungen erlaubt, um im Wettbewerb eine gute Figur zu machen. Ich werde kritisch die Superkonzerne beobachten und lächerliche Gegenstrategien entwickeln. Auch wenn ich längst nicht mehr daran glaube, ihnen auch nur irgendwo entgehen zu können.

Das hochwertige Futter für meinen Hund stammt von einer Firma, die längst zu Nestlé gehört. Aber es hat Generationen von Hunden, die ich besaß, bis ins hohe Alter weitgehend den Tierarzt gespart. Ich bin inklusive Gesichtserkennung längst festgesetzt in den Datenbanken von Google, Facebook & Co. Und habe trotzdem noch einen Kopf. Meine Generation hat den freien Konsum für alle, dolle Marken und Profite statt Kommunismus gewollt. Wir wollten nicht, dass das Spiel entgleist. Ich bin schuld und ich kann nichts dafür. Amazon und das Pferd in der Lasagne sind ein Symptom. Der wahre Gaul ist noch viel größer.

11. Februar 2013

Die Sache mit dem Seelenheil

An einem einzigen Tag Karneval und Papstrücktritt, da kann so manchem die Frage nach dem Seelenheil aufstoßen und wie man es denn in den nächsten Tagen bewahren möge! Schon eilt die Schweizer Garde der NZZ herbei, wo uns Vincent Kaufmann, Professor für Medien und Kultur, eine Vorlesung hält über den Seelenerhalt in digitalen Zeiten. Und weil er nicht etwa Religionswissenschaftler oder Theologe ist, sucht er die Seelen an einem ungewöhnlichen Ort: in Büchern.

Der Seelenbeweis
Sein Seelenbeweis krankt nun leider ähnlich wie die Gottesbeweise früherer Jahrhunderte an der Wahl der Axiome. Dass Bücher eine Seele haben müssen, leitet er aus zwei Dingen ab:
1. Verdammt viele Leute glauben, Bücher hätten eine Seele.
2. Verdammt viele Leute finden Zeiten und Räume ohne Bücher "seelenlos".



Momentaufnahme der Bücherseele von Goethes Faust

Das bekräftigt Kaufmann dann auch noch mit einer vorgutenberg'schen Gewohnheit: Schließlich hätten bereits die mittelalterlichen Mönche die "heilige Schrift" laut vor sich hingemurmelt, um sich das Heilige einzuverleiben, das sie beim Abschreiben "aufbewahrten". Für Theologen ist dieser Umstand viel profaner: Das stumme Lesen war damals aus unterschiedlichen technischen Gründen noch gar nicht erfunden. Und wer der Meinung gewesen wäre, man könne ausgerechnet durch lautes Lesen jederzeit Gott essen, der wäre wohl hochkant aus jedem Kloster herausgeflogen und nie mehr zur heiligen Kommunion zugelassen worden!

Deshalb fängt der Artikel des Professors dann auch an dieser Stelle an, behauptungsfreudig in seltsame Reinkarnationslehren und Moraltheologie am Buch abzudriften. Es gibt ihm zufolge nämlich so etwas wie eine Erbsünde: Unterhaltungskultur und "Unanständiges" sind ibah, pfui, pardon: seelenlos. Mit wahrhaft spitzen Fingern führt uns der gute Mann mehrfach "Shades of Grey" vor, als wäre das Buch würdig, demnächst bei der Seeleninquisition auf dem Index zu landen.

Der wahre Bücherjünger pflegt wahre Tugenden: Die Seele im Buch - was immer das auch sein mag - brauche nicht Glaube, Liebe und Hoffnung, sondern Liebe, Ruhe und Selektion. Wobei der letzte Punkt ja wieder verdammt nach Bücherverbrennung riecht und nach Fahrenheit 451 ...
Kürzen wir ab: E-Books haben keine Seele. Sagt der Professor. "Klicken" komme aus einer "Kultur der Erregung", der "unruhigen Stimmen" ... und hoppla, da sind sie wieder, die Grauschatten! Selektion!

Die Ketzerstimme
Zugegeben, ich habe laut gelacht. Nicht nur, weil ich mir vorgestellt habe, was sich beim Ereifern wider das "Unanständige" in moralingewaschenen Hosen abspielen mag. Ich habe mir auch vorgestellt, wie all die Seelen berühmter Klassiker laut weinen, die auf meinem Reader versammelt sind. Ob sie ihre unruhigen, erregten Stimmen wohl auch im Sleepmodus erheben? Und was, wenn die Seele eines Gogol, womöglich all seine gesammelten toten Seelen, die meine in Großschrift statt in Minuskeln berührten? Der Mann wäre so recht nach des Professors Geschmack gewesen, beklagte er doch schon im 19. Jahrhundert die Seelenlosigkeit.

Seelenpflege
Nochmal zum Mitschreiben: Es soll Bücher ohne Seele und welche mit Seele geben. Wessen Seele ist das dann? Schicken wir Schriftsteller die unsere hinein? Das würde so manches ausgebrannte Genie und manchen Burnout von Vielschreibern erklären. Lassen wir uns die Garantiesummen kräftig erhöhen: Seelenkauf sollte mehr wert sein als Menschenhandel! Und bitte, liebe Leserinnen und Leser: Gehen Sie mit meinen Seelenfetzen pfleglich um, Liebe und Ruhe sei meinen Texten gegönnt! Vermeiden sie bösartige Rezensionen, schlagen Sie um Himmels Willen ihr Buch nicht zu fest zu: Ein Fitzelchen meiner Seele, das vielleicht greade aus Ihrem Fenster fliegen wollte, würde womöglich eingeklemmt und verletzt. Bedenken Sie: Ich bin für jeden Text tief in mein Unbewusstes hinabgestiegen. Liebe und Ruhe bitte! Klicken Sie leise, erschrecken sie mein schüchternes Seelchen nicht. Bestatten Sie Bücher, die sie nicht mögen, angemessen. Über eine Seebestattung können wir reden, aber am liebsten wäre mir das Verstreuen der Asche am Handlungsort. Hoppla. Geht ja nicht. Das wäre ja Bücherverbrennung. Die tötet die Seelen.

Was, wenn die Schreibblockade nur eine Blockierung freien Seelenflugs durch falsche Leser wäre? Schlagen Sie bitte Ihre Bücher überhaupt nicht mehr zu, öffnen sie das Fenster beim Lesen, lesen Sie viel im Freien. Seit Jahrtausenden gönnt man das den Seelen frisch Verstorbener. Die Seelen der Schriftsteller jedoch sperrt man alles andere als artgerecht zwischen zwei Pappdeckeln ein. Bei trocken Papier ... und kein Wasser in Sicht. Ich bin für eine Seelenschutzvereinigung. Für vegane Bücher ohne Schuhabdruck.

Fetisch und Seelenwanderung
Und schon haben wir uns verrannt. Wenn nämlich Unterhaltungsbücher, unanständige Bücher und E-Books keine Seele haben, dann kann die Seele im Buch gar nicht vom Autor stammen. Denn auch nicht nach allen Todsünden des Irdischen würde der Autorin der Grauschatten die menschliche Seele abgesprochen werden. So weit geht nicht einmal der Papst. Kommt die Seele also aus der Geschichte, der Story? Denn auch Sachbüchern und Enzyklopädien spricht der Professor eine Seele ab. Die Leser projizieren Liebe auf ein Buch ... und siehe da, seine Seele wächst! Eideidei ...

In der Religionswissenschaft nennt man das einen "animistischen Kult". Viele Leute projizieren auf einen Fetisch gewisse Gefühle und den Glauben an Leben oder Seele ... und hauchen damit dem Gegenstand seine Anima ein. Oder, falls Männer denn endlich wieder lesen wollten, seinen Animus. So ein behauchtes Ding hat wundersame Kräfte: Hauch kann fliegen, im Äther schwebt die Seele an einen anderen Ort. So kommt es dann, dass die eigene Ehefrau in einem früheren Leben Julius Cäsar war oder der Ehemann ein altägyptisches Nilpferd. Je nach Kultentwicklungsstufe findet in der Reinkarnation eine mehr oder weniger große Selektion statt: Manche stellen sich zu Lebzeiten so doof an, dass sie nie als Tier wiedergeboren werden können. Oder anders gesagt: Verdammt viele Menschen der Jetztzeit tragen göttliche, königliche oder sonstwie reiche und berühmte Seelen in sich. Zu kompliziert?

Überhaupt nicht! Ich empfehle Ihnen folgendes animistisches Ritual:
Zeichnen Sie einen Kreis. Legen Sie in diesen Kreis ein sehr langsames Buch voller Liebe und Seele, sagen wir, eins von Goethe, dem Multi-Lover. Legen sie daneben eine Ausgabe von Shades of Grey, wie sie mittlerweile in jedem Haushalt zu finden sein müsste.
Beschwören Sie die vier Elemente als Seelenwächter, machen sie richtig viel Brimborium mit Weihwasser oder lutschen Sie Erde, aber brennen Sie nicht Bücher und Haus ab.
Jetzt bitten Sie die gesammelten Geister aus Harry Potter und die Götter der Schrift, wohlwollend eine Seelenwanderung einzuleiten. Von Goethe in Grau. Danken Sie allen Himmelsrichtungen, trinken Sie einen heiligen Wein auf Ex und machen Sie noch einmal gehörig Brimborium. Und machen Sie es verdammt noch mal richtig gut, damit nicht Ihre eigenen Seele lieber in den Reader hopst, durch einen einzigen falschen Klick ewig im Fegefeuer gefangen!

Sie können den heiligen Kreis der Ruhe und Liebe nun auflösen. Fortan wird Goethes lustgeile Seele in "Shades of Grey" wohnen. Oder in Ihrem Reader. Mischen Sie Ihre Bibliothek ein wenig auf. Facebook war gestern. Wir reden mit den Geistern unserer Bücher. Wir streicheln Billy und bringen ihm ganzganzganz viel Liebe entgegen. Wir beten für unsere Bücher und teilen deren Seelen. Seien wir uns einer Sache gewiss: Wes Geister wir rufen, ahnen wir weder in der Buchhandlung noch beim Download. Sie kommen des Nachts. Immer nur des Nachts - und sie haben keine grauen Schatten.

PS: Die Autorin entschuldigt sich für diesen wirren Beitrag mit Fasching. Helau!

6. Februar 2013

Schräge Titel und eine Leidenschaft

Mein neuestes E-Book ist seit gestern im Handel: Wassili Schukowski. Romantiker zwischen den Welten. Würde sich überhaupt jemand für einen Dichter und Übersetzer interessieren, der in Deutschland komplett in Vergessenheit geraten ist, obwohl er mit Leuten wie Justinus Kerner, Caspar David-Friedrich oder Johann Wolfgang von Goethe bekannt war? Auch die Form birgt Risiken: Wer liest heutzutage noch Essays? Sowas riecht nach Bildung und Intellektualität - und beides ist ja leider in vielen Kreisen zum Schimpfwort verkommen. Dabei habe ich noch viel Schlimmeres vor: Wie das rote Band auf dem Cover andeutet, ist dieses Buch der Auftakt für eine Reihe von Essays!


Wie kommt man auf "Nischentitel"?

Alles fängt mit Neugier, Interesse, einer Leidenschaft und einem Querkopf an. Der Querkopf ist unabdingbar. Ich erinnere mich noch gut, wie ich im Zuge meiner Recherchen über die Ballets Russes anfing, mehr über russische Kultur und Kunst zu bloggen. Damals verließen mich urplötzlich treue StammleserInnen und eine Kollegin mahnte sogar: "Weißt du denn nicht, mit den Russen wirst du dir deine Karriere kaputtmachen!" Die Arme hatte doch tatsächlich Angst, das Interesse an russischer Kultur würde mich automatisch in irgendwelche "mafiösen Kreise" katapultieren. Als ob es denen um Kunst und Kultur ginge - aber die Vorurteile sitzen selbst bei halbwegs aufgeklärten Menschen tief.

Bald darauf kam ich auf die verrückte Idee, es müssten sich doch auch in einer Stadt wie Baden-Baden, die so sehr der russischen Kultur verbunden ist, "echte Russen" kennenlernen lassen. Darauf habe ich es dann gezielt angelegt, es geschafft - und es war wie "Heimkommen". Ich muss gestehen, dass ich beim Klang von feinem Russisch wegschmelze, was ich mir mit irgendeiner frühkindlichen Prägung erkläre. Ich hätte mir allerdings nicht träumen lassen, dass ich so schnell auf Gleichgesinnte traf, ratzfatz Mitglied in der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft Baden-Baden wurde, und mich heute auf dieser Basis nicht nur für die Völkerverständigung engagiere, sondern nun noch sehr viel besser an meinen Lieblingsthemen recherchieren kann. Zu obigem Essay meinte der russische Konsul, er sei erfreut und erstaunt, auf welch hohem Niveau und wie lebendig da über Wassili Schukowski erzählt werde. Den "Blurb" werde ich mir natürlich nachträglich noch sichern ...

Es ist unwahrscheinlich, was für spannende Leute in dieser Stadt leben oder regelmäßig Station machen. Künstler, Musiker, Schriftsteller, Kulturinteressierte. Sie leben recht im Verborgenen, über sie liest man in den Zeitungen nichts, sie passen nicht ins Klischee. Und irgendwer kennt sich garantiert mit irgendeinem Spezialthema besonders aus, wenn nicht, werden die Freunde und Bekannten in Russland "angeskypt". Ich saß also im Schlaraffenland und als Liebhaberin der russisch-europäischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts würden mir die Themen so schnell nicht ausgehen.

Es fiel mir leicht, der Entschluss: Nicht zu schreiben, was der Massenmarkt verlangt, sondern was mich mit Leidenschaft erfüllt. Das würde dann so sein, wie mit dem Blog: Viele LeserInnen würden zunächst aus Desinteresse enttäuscht abspringen, aber die passenden würden sich irgendwann immer häufiger einfinden.

Rote Fäden sind manchmal wie Lassos

Natürlich muss auch "Nische" geplant werden, mit reinem Spaßvergnügen läuft das nicht. Ein roter Faden muss erkennbar sein, eine übergeordnete Thematik. Die verfolgt mich sozusagen als "Lebensthema" in meinem Schreiben ja schon länger. In einer Projektbeschreibung meines Blogs "Grenzgängereien" erzähle ich, warum ich Grenzgängereien im geografischen wie im übertragenen Sinn zum Beruf und zum Schreibthema gemacht habe. Und wie das so ist mit "Lebensthemen" - nicht selten grapschen sie auch von außen nach einem, ohne dass man sich wehren möchte. So ein roter Faden kann schnell zum Lasso werden!

Ich recherchiere schon seit einiger Zeit an der gemeinsamen Geschichte und Kultur von Deutschen und Russen in Baden-Baden. So wurde ich im vergangenen Jahr gefragt, ob ich nicht zum 160. Todestag einen Vortrag über Wassili Schukowski halten könne, anlässlich einer Feierstunde zur Einrichtung der Schukowski-Gedenkstätte. In Deutschland ist der Dichter und Übersetzer weitgehend vergessen, in Russland gilt er als einer der ganz großen nationalen Literaten. Es gab ein überwältigendes Echo, ich stand sogar irgendwo in Moskau in der Presse ... und dieser Vortrag wird andere nach sich ziehen.

Nun bin ich aber selbst ein Mensch, der bei 70% aller Vorträge, die gemeinhin angeboten werden, am liebsten einschlafen würde. Ich langweile mich tödlich beim Herunterbeten von Daten, bei schulmeisterlichem Zeigefinger. Ich und Vorträge? Das wäre noch vor kurzem undenkbar gewesen. Aber Not macht erfinderisch: Da stand ich deutsches, in Sachen Schukowski ungebildetes Hascherl und sollte Ehrengästen einen Mann nahebringen, dessen Leben in Russland wahrscheinlich bis in jede Minute längst erforscht ist. Was sollte ich den Leuten erzählen, die wahrscheinlich tausend Mal mehr wussten als ich? Da hilft nur eins: Auf die eigene unzulängliche und subjektive Sicht von außen bauen!

Plötzlich war ich in meinem Element: Mich interessierte nicht das Namedropping, das Glänzen mit Daten und Titeln. Mich interessierte der Mensch, der Künstler hinter den enzyklopädischen Artikeln. Warum schreibt ein junger Mensch düstere Gedichte von Kirchhöfen? Wie muss sich ein Junge fühlen, dessen leibliche Mutter nicht nur Leibeigene des väterlichen Gutsherren war, sondern auch noch eine Kriegsgefangene aus einem anderen Land - die Ehefrau mit den anderen Kindern ständig vor der Nase? Wie wird aus einem Schulversager der Mann, ohne den ein Puschkin nicht denkbar gewesen wäre? Welche Förderung, welche Hilfe hat in ihm das Talent geweckt? Wie kam er mit der deutschen Familie seiner Frau zurecht? Warum verließ er Russland? Warum zog er ausgerechnet im harten Jahr der Badischen Revolution nach Baden-Baden? Welche Dinge wurden über ihn noch nicht oder viel zu selten erzählt?

Eine ganze Reihe

Das ist die Essenz, die mich auch bei geplantenVorträgen und Büchern weitertreiben wird: Ich möchte die Menschen hinter der öffentlich bekannten Fassade sichtbar machen. Mich interessieren ihre Brüche, ihre Talente, die Kämpfe, die sie ausgefochten haben. Mit dem Leben, ihrer Umwelt, mit sich selbst. Vaslav Nijinsky war sozusagen der Grundstein. Ich möchte mehr lebendig machen von dieser reichen Kultur zwischen Paris und Sankt Petersburg, die bis vor dem Ersten Weltkrieg zu einer leider nie mehr wiederholten Explosion aller Künste geführt hat. Mich interessieren nicht die glatten Geschichten. Es sind die Menschen auf der Kante, die Gratwanderer; diejenigen, die sich um offizielle Grenzen in Ländern und Köpfen nicht scheren. Ich glaube fest daran, dass sie - egal wie lange sie schon tot sind, egal, wie bekannt oder unbekannt sie sind, uns heute immer noch etwas zu erzählen und zu sagen haben.

In lockerer Folge wird die Essayreihe erweitert werden. Vor dem Buch steht immer ein Vortrag, das Liveerlebnis, mit Bildern. Noch ist einiges in der Schwebe und wird erst noch geplant, denn dazu gehören immer auch Partner. Ein Thema steht jedoch schon in der zweiten Jahreshälfte an. Es ist eins dieser Themen, über die einfach schon viel zu viel gesagt wurde. Man muss dazu nicht noch das 1001ste Buch liefern. Aber 2013 sind Deutsche und Russen in Baden-Baden offiziell 400 Jahre lang verheiratet. Der Grundstein für eine Beziehung, die bis heute hält: Eine Ehe zwischen dem Haus Romanow und dem von Baden, nicht die einzige übrigens. Ganz ehrlich: Ich weiß im Moment nur, dass ich irgendetwas erzählen muss, das andere noch nicht so erzählt haben! Und weil "Transmedia" so ein Zauberwort ist, treibe ich das natürlich auf die Spitze. "Transmedia" heißt einfach, Geschichten in unterschiedlichen medialen Formen der Form entsprechend zu erzählen. Man kann das auch einfacher sagen: Zu Vorträgen und Buchform werden auch geführte Spaziergänge in Baden-Baden kommen, auf den Spuren meiner Texte. Auch wenn manches inzwischen anders aussieht und vieles verschwunden ist, es stehen noch genügend Häuser meiner Protagonisten.

Interessenten für schräge Themen scheint es obendrein zu geben. Gestern erst erschienen, überraschte mich das Essay über Schukowski heute morgen mit einem Platz 1 in "Romantik" (literarische Strömung) und einem Platz 2 in der Kategorie "Russland". Vielleicht mache ich doch irgendetwas richtig? Als nächstes wird dieser Text ins Russische übersetzt werden.

"Wassili Schukowski": hier Leseprobe besorgen / kaufen!

Im Laufe des Jahres möchte ich meine E-Books auch als Epub in anderen Läden zur Verfügung stellen, im Moment ist aus technischen Gründen nur das Kindle möglich. Das lässt sich mit App aber auch auf anderen Geräten lesen und mit Calibre in ein Epub umwandeln.
Leseprobe / "Wassili Schukowski" kaufen.