Seiten

16. September 2017

Madame macht Druck

Wer wie ich im Atelier Tetebrec hauptsächlich mit Papier arbeitet, ist natürlich stets neugierig, was sich damit sonst noch alles anstellen lässt. Auch Papierperlen kann man entweder aus fertigen Papierabfällen drehen, aus edlem Geschenkpapier oder aufwändig selbst färben. Für mein Sketchbookproject und weil ich mich inzwischen auch für Künstlerbücher interessiere, teste ich gerade Druckverfahren aus - und zwar am liebsten solche der Monotypie. Bei der Monotypie wird direkt auf Druckplatten gearbeitet. Sie sind darum streng genommen auch keine Drucke, sondern echte Originale. Beim Glasdruck muss ich sehr zeichnerisch arbeiten und bin technisch reichlich begrenzt, also habe ich nach etwas "Wilderem" gesucht und bin zum Gelatinedruck gekommen. Den will ich hier zeigen und erklären. Die kleineren Bilder sind durch Anklicken vergrößerbar.

Mischtechniken im Gelatinedruckverfahren (c) by Petra van Cronenburg

8. September 2017

Diagnose: Asemie

Es klingt wie eine Krankheit, ist aber Kunst. Es hätte nur gut passieren können, dass man das als Krankheit hätte sehen können, früher, als man noch nicht so aufgeklärt war. Und ich muss jetzt eine Geschichte erzählen, die ein halbes Jahrhundert bis zum "Ausbruch" brauchte und die mich dieser Tage entsprechend herumbeutelt. Denn ich muss zugeben: Ich fühle eine große Wut und noch mehr eine immense Traurigkeit in mir, dass ich so lange brauchte, um es zu entdecken. Aber keine Angst, es geht nicht nur um eine persönliche Geschichte, sondern um ein faszinierendes Phänomen in der Kunst - für eine Schriftstellerin doppelt faszinierend.

"Curcumastory" von Petra van Cronenburg - ein "asemischer" Ausbruch ...

1. September 2017

Verpackungsmüll adé!

Kürzlich habe ich bei Nachbarn Müll schnorren müssen. Nicht nur, weil ich sowieso extrem müllarm einkaufe - zuweilen geht mir tatsächlich eine bestimmte Art von Verpackungsmüll aus. Kürzlich habe ich extra Plastikflaschen gekauft, weil ich neue Behälter fürs Atelier brauchte. Ist billiger und vernünftiger als der Gang in den Baumarkt. Und wer über den letzten Eierskandal nachdenkt, wird kaum wissen, wie wichtig Eierkartons für mich als Aufbewahrungsort für Rocailles-Tütchen sind! Verschlüsse von Flaschen und Dosen benutze ich zum Anmischen von Farben oder Leim, fürs Lackieren. Und wie ist das mit dem Recycling für die Schmuckstücke selbst?

Großflächige Schmuckstücke beginnen mit einem Kern aus Pappe oder Karton. Bei sehr dicken Stücken darf das schon mal Wellpappenkarton sein, der aber dann ummantelt werden muss. Kartons von Pizza, Zucker, Pasta - alles potentieller Schmuck! Komplizierte Formen fertige ich allerdings aus Aquarellkarton - das hat Gründe.