Wann hört das mit dem Lernen endlich mal auf! Nicht, dass ich nicht bereit dazu wäre und ohnehin von Geburt an neugierig. Aber manchmal würde ich mich gern wenigstens eine Woche am Stück auf irgendwelchen Lorbeeren ausruhen. Stattdessen habe ich festgestellt, dass mein Dawanda-Shop perfekt und ausschließlich mit deutschen KundInnen funktioniert. Nun sitze ich selbst in Frankreich, fertige Schmuck, wie ihn Leute am Mittelmeer mögen und wollte also internationaler werden. Zuerst waren drei Sprachen angedacht: Deutsch, Englisch, Französisch - dann stellte ich fest, dass allein die englischen Übersetzungen unwahrscheinlich zeitraubend sind. Ohne Effekt. Lag es nur an der Sprache? Ich kenne das Problem von Büchern: Lizenzen bekommt man nur, wenn man Menschen in anderen Ländern auch etwas zu sagen hat.
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29. März 2017
24. März 2017
Flexibel bleiben
Man lernt doch nie aus! Wer bei mir länger mitliest, hat bemerkt, dass ich nicht nur meine Website aufhübschen will, sondern auch nach Erweiterungen meiner Kundschaft suche. Muss sein, will man von der Arbeit leben - Schmuck kaufen die Leute offenbar nicht so oft wie Bücher. Früher hätte ich bei anderen Rat gesucht, diesmal habe ich eine Radikalmethode ...
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19. März 2017
Papierfalten für den Weltraum
Eine Facebookfreundin hat gerade auf einen Origamikünstler der besonderen Sorte aufmerksam gemacht: Robert Lang. Der NASA-Physiker ist weltweit für seine sehr ausgefeilte Origami-Kunst bekannt, deren Theorie er mathematisch erforscht. Seit 2001 "bastelt" er hauptberuflich und ist Berater. Der Mann kommt mir deshalb in einer Reihe über Paper Art gelegen, weil ich damit gleich erklären kann, was "Maker" machen. Die Szene soll nämlich ebenfalls ein Schwerpunkt in meinem Blog werden - im unteren Menu ( = Themenschwerpunkte) unter "Makerspace" zu finden. Maker sind, wie der Name schon sagt, Macherinnen und Macher, Kreative, Menschen, die mit ihren Händen und mit Hirn schaffen. Das Spannende an der Maker-Szene ist die interdisziplinäre Verbindung von Kunst, Kunsthandwerk und Wissenschaft sowie modernster Technologie. Robert Lang ist insofern ein sehr typischer Maker. Zum Einstieg ein Video über ihn und seine Werke:
18. März 2017
Rühre und Schmüre ...
Auch wenn ich es selbst eher passiv beherrsche, liebe ich das Elsässische für seine Sprachpoesie, die zahlreichen Lautmalereien. "Und sie rühre und schmüre" - dieser Satzfetzen in meinem Kopf muss aus einem Märchen stammen oder einem Lied. "Und sie rühren und schmieren" klingt in meinen Ohren viel weniger magisch. Ich könnte es auf die Frage meiner jetzigen Hauptbeschäftigung antworten: Rühre und Schmüre. Tatsächlich hat die Arbeit im Atelier Tetebrec ziemlich viel mit ziemlich übel klebriger Herumpamperei zu tun und ich sage mir an "nassen Tagen" immer wieder, ich sollte vielleicht damit beginnen, Handschuhe zu tragen. Stattdessen werden die Finger einfach immer wieder abgeribbelt. Schmieren, herumpampen, abribbeln - ich liebe die Wörter, die mein neuer Beruf mit sich bringt. Nach etwa einem Jahr Papierschmuck möchte ich ein paar Einblicke in mein Atelier geben - und über meinen Lernstoff beim Gründen reden, den man auch mit 50+ noch wegstecken muss. Erfahrung schützt vor Irrtum nicht.
13. März 2017
Ich will auch mal ein Schwein sein
Kennt ihr sicher: Manchmal vergisst man einfach die gute Kinderstube. Manchmal bringt einen eine gewisse Sorte Mensch so auf die Palme, dass man auch gern mal pöbeln würde wie diese Ekelgeiferer in Social Media. Aber im echten Leben fällt einem im Ernstfall oft nichts ein, weil man zu baff ist. Heute hatte ich Glück. Mir kam nämlich so ein richtig mieser, fieser Rassist unter - und der hatte herrlich Pech, dass ich vorher schon einen Aufreger in der Servicewüste erlebt hatte. Sprich, ich war auf 180 und noch nicht abgekühlt.
Ausflug nach Deutschland in eine mittelgroße Stadt, in der schon immer Einheimische und Menschen aus anderen Ländern friedlich miteinander lebten. Ich fahre aus dem Parkhaus, Tempo-30-Zone. Eine Frau mit Kleinkind und Kinderwagen wartet am Straßenrand. Weil ich es nicht eilig habe und weiter vorne sowieso halten muss, stoppe ich und winke sie über die Straße. Völlig normaler Vorgang in Frankreich - Frauen mit kleinen Kindern haben eigentlich immer Vorfahrt. Ich mach das auch gern in Deutschland. Die Frau ist das aber offenbar nicht gewohnt und bedankt sich dreimal.
Wenige Schritte von ihr entfernt steht ein bierbäuchiger, ungepflegter Giftsack im Rentenalter, Typ Ellenbogenlüfter in Wohnblockfenstern. Und hebt an, zu giften. Weil ich eine Frau über die Straße gelassen habe, die mit einem langen Mantel und Kopftuch völlig verhüllt ist, eine Ausländerin! Mit Kopftuch! Der Giftzwerg mit Übergewicht, der jetzt halb auf der Straße steht, fuchtelt und möchte sich so richtig einspucken, weil sein Blick schon auf mein ausländisches Nummernschild fällt. Ich sehe die Zahnrädchen in seinem Kopf in Zeitlupe ächzen: Noch 'ne Ausländerin, typisch! Bei 20 Grad sind die Fenster geöffnet, ich höre seinen absolut dreckigen Rassistenfluch genau. Nicht mit mir. Nicht heute!
Madame macht eine Vollbremsung, wie man bei Tempo 15 eben voll bremsen kann. Und dann bricht es aus mir heraus, in Bühnenlautstärke: "Mann, was machen Sie denn da! Unter Hitler hätte es das aber nicht gegeben!"
Da - er hat gezuckt, ich habe ihn ertappt.
"Dass ein ordentlicher Deutscher einfach auf der Straße steht, dass hätte man unter Hitler nicht geduldet! Für ordentliche Deutsche ist der Gehweg da, verdammt!"
Er zuckt zurück ... auf den Gehweg. Brav, Männeken, brav.
Aber ich bin noch nicht fertig, ich habe eine solche Wut in mir!
Den Generalston habe ich aus der Hundeausbildung: "Und jetzt marsch, zeigen Sie, dass Sie ein korrekter Deutscher sind. Jetzt laufen Sie da vorn zur Ampel und dort warten Sie, bis es grün ist, aber zackig Mann, Abmarsch! Heil den Galliern!"
Diesen Anblick werde ich nie mehr vergessen. Das Rassistenschweinlein sah so bedröppelt aus, als hätte es in die Hose gemacht. Irgendetwas war auch mit seinem Kiefer kaputt, der Mund ging nicht mehr zu, obwohl kein Ton herauskam. Die Zahnräder im Kopf hatten sich festgefressen. Mit dem schönsten französischen Stinkefinger bin ich dann an ihm vorbeigebraust, wie man mit 30 km/h eben brausen kann. Alles muss man sich wirklich nicht gefallen lassen. Wenn man aus Gallien kommt, schon gar nicht!
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Foto: AmberAvalona / pixabay |
Wenige Schritte von ihr entfernt steht ein bierbäuchiger, ungepflegter Giftsack im Rentenalter, Typ Ellenbogenlüfter in Wohnblockfenstern. Und hebt an, zu giften. Weil ich eine Frau über die Straße gelassen habe, die mit einem langen Mantel und Kopftuch völlig verhüllt ist, eine Ausländerin! Mit Kopftuch! Der Giftzwerg mit Übergewicht, der jetzt halb auf der Straße steht, fuchtelt und möchte sich so richtig einspucken, weil sein Blick schon auf mein ausländisches Nummernschild fällt. Ich sehe die Zahnrädchen in seinem Kopf in Zeitlupe ächzen: Noch 'ne Ausländerin, typisch! Bei 20 Grad sind die Fenster geöffnet, ich höre seinen absolut dreckigen Rassistenfluch genau. Nicht mit mir. Nicht heute!
Madame macht eine Vollbremsung, wie man bei Tempo 15 eben voll bremsen kann. Und dann bricht es aus mir heraus, in Bühnenlautstärke: "Mann, was machen Sie denn da! Unter Hitler hätte es das aber nicht gegeben!"
Da - er hat gezuckt, ich habe ihn ertappt.
"Dass ein ordentlicher Deutscher einfach auf der Straße steht, dass hätte man unter Hitler nicht geduldet! Für ordentliche Deutsche ist der Gehweg da, verdammt!"
Er zuckt zurück ... auf den Gehweg. Brav, Männeken, brav.
Aber ich bin noch nicht fertig, ich habe eine solche Wut in mir!
Den Generalston habe ich aus der Hundeausbildung: "Und jetzt marsch, zeigen Sie, dass Sie ein korrekter Deutscher sind. Jetzt laufen Sie da vorn zur Ampel und dort warten Sie, bis es grün ist, aber zackig Mann, Abmarsch! Heil den Galliern!"
Diesen Anblick werde ich nie mehr vergessen. Das Rassistenschweinlein sah so bedröppelt aus, als hätte es in die Hose gemacht. Irgendetwas war auch mit seinem Kiefer kaputt, der Mund ging nicht mehr zu, obwohl kein Ton herauskam. Die Zahnräder im Kopf hatten sich festgefressen. Mit dem schönsten französischen Stinkefinger bin ich dann an ihm vorbeigebraust, wie man mit 30 km/h eben brausen kann. Alles muss man sich wirklich nicht gefallen lassen. Wenn man aus Gallien kommt, schon gar nicht!
9. März 2017
Die Zukunft wird heiß!
Das mit dem Zeitgeistgefühl ist so eine Sache. Manchmal scheinen alle schwarz zu sehen; manchmal möchten nur manche, dass wir die Hoffnung verlieren und uns so richtig gruseln. Das soll aber bitte möglichst diffus aussehen, denn nur wer seine Ängste nicht benennen kann, kann auch nicht dagegen angehen. Solche Zeiten sind besonders schwer für Kinder der 1960er - zu denen ich gehöre. Aber es gibt Hoffnung!
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Foto: PeteLinforth/pixabay |