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28. Dezember 2016

Dieses miese fiese Jahr?

Manche können es in Social Media schon nicht mehr lesen: "2016 soll gehen, das Jahr war schlecht, böse, löschen wir es am besten aus!" Fast wie ein Mem verbreitet sich das Draufhauen auf ein einziges Jahr und verspricht so viel Quote, dass Lanz gestern sogar eine Show drumherum bastelte. Pardon, eine Hommage an die Verstorbenen. Mathematisch ist die Sache einfach: Viele Idole aus der Kindheit der Babyboomer sind 2016 gestorben - und die kommen ja langsam selbst in die Jahre, in denen der ein oder andere Verlust unter Freunden und Verwandten zu beklagen ist. Eine zahlenmäßig sehr starke und vor allem medial sehr aktive Generation wird an den Tod und die eigene Sterblichkeit erinnert, während die Generation What womöglich über die "Omas und Opas" mit ihren lockeren Tränendrüsen lächelt. Aber die hockt bei Whatsapp und nicht bei Facebook.

Die Idole sterben, wer gibt uns Orientierung in unruhigen Zeiten? Zu viele Bauernfänger stehen bereit.

24. Dezember 2016

Allen ein frohes Fest!

Der Fliegenpilz ist ein typisches Glücks- und Weihnachtssymbol im Elsass. Damit wisst ihr nun auch, warum Rudi wirklich eine rote Nase hat und der Weihnachtsmann durch Kamine torkelt. Hierzulande bringt deshalb das "Krischtkindl" mit dem Lichterkranz die Geschenke - das ist die Fee, die die Pilze im Wichtelwald verteilt.
Fliegenpilze (Foto: Pixabay)

22. Dezember 2016

Bauarbeiten

Bis zum Jahresende wird an diesem Blog schwer gebastelt. Sprich: Es kann zwischendurch immer mal wieder zu einzelnen Störungen oder leeren Links kommen. Bitte nicht abschrecken lassen, ich muss am lebendigen Patienten operieren ;-)


21. Dezember 2016

Mehr!

Was unsere Welt mehr brauchen könnte.


Alle guten Wünsche

Der Overflow ist da. Medial wie multimedial. Ich ertrage derzeit keine Nachrichtensendungen mehr, in denen Interviewpartner wie mit dem Nudelholz ausgequetscht werden, um ihnen doch noch irgendein erwartetes Statement abzuringen. In denen die Terrorexperten sich und die Welt schon in Rage und Verdachtsmomente hineinredeten, bevor auch nur klar war, ob überhaupt ein terroristischer Anschlag verübt wurde. Manchmal weiß ich nach "Eilmeldungen" und "Sondersendungen" nicht mehr wirklich, ob nicht erst das aufgeregte Gerede Terrorgruppen zum Bekennen bringt. Oder ob es nicht sogar diejenigen inszeniert haben, die sich vernehmlich die Hände reiben und Politik auf dem Rücken der Opfer machen. Ich ertrage nur noch nackte Fakten, wenn es wirklich welche sind. Und wünsche mir so sehr Innehalten, Stillsein, Mitfühlen.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen trotz aller Umstände hoffnungsvollen Ausblick!

18. Dezember 2016

Mehr Licht!

Goethe soll auf seinem Sterbebett "Mehr Licht!" verlangt haben. Eine Geschichte, die jedes Jahr von Neuem gut klingt und einem vor allem in der Winterzeit aus dem Herzen spricht. Immerhin, am Mittwoch ist es endlich so weit. Wintersonnenwende. Zwar haben wir dann astronomisch Winteranfang, aber die uralt heidnische Denke ist mir lieber: Nach der längsten Nacht des Jahres, dem größten Dunkel, kann es nur aufwärts gehen. Die Tage werden wieder länger! Nach einer Zeit eines Hochdruckgebiets im Nebelkessel - nur auf den Bergen scheint die Sonne - müsste ich eigentlich trübe und lustlos durch die Gegend schlurfen bis dahin.


Ich schlurfe schon. Im Moment bin ich ja mit einem Nebenjob fürs Heizungsgeld eine dieser ach so aktiven Multijobberinnen. Sprich, ich falle abends viel zu früh ins Bett und kann mich nicht einmal mehr aufraffen, mit Freunden zu telefonieren. Zu Weihnachtseinkäufen werde ich mich zwingen müssen, ich hasse die Hektik und sichtbare Raffgier in diesen Tagen ohnehin. Da ist so viel anderes, was mich unter Strom hält. Anstatt mich auszuruhen, brutzelt es nämlich kräftig in den Hirnwindungen und ich kann es kaum erwarten, die ruhigere Zeit bis zum Jahresbeginn kreativ herumzuwursteln. Ein kleines Fazit des bereits Erreichten zu ziehen und Pläne für 2017 zu machen.

Davon stehen nun einige fest. Dass mein Blog ein neues Kleidchen bekommt und ein schärferes Profil hin zum Konstruktiven, habe ich bereits erzählt. Es kommt aber noch schlimmer: Ich will bei meiner Website Tabula Rasa machen. Irgendwann, wenn ich die Nerven für die Technik dazu haben werde, setze ich sie komplett neu (!) auf, ebenfalls mit neuem Layout. Letzteres hat sehr konkrete technische Gründe: Ich möchte einen eigenen Shop auf der Website einrichten.

Auf die Idee brachte mich eine meiner Zulieferinnen, die ich per Instagram kennengelernt hatte, wo ich zuerst bei Dawanda kaufte und nun entdeckte, dass sie auch - zusätzlich - einen eigenen Webshop hat, der sehr viel mehr Auswahl und Möglichkeiten bietet. Hinzu kommt, dass Dawanda ab Januar kräftig bei den Provisionen zulangt - was natürlich meine KäuferInnen nicht scheren muss. Aber im Jahresfazit hat mir die Plattform ca. 1-2% meiner Kundschaft gebracht, der Rest kam, weil man mich von irgendwoher kannte. Letzteres hatte ich unterschätzt. Dawanda bleibt natürlich bestehen! Und es wird dauern, bis alles laufen wird. Ich will das nicht schlechtreden - es hat andere Vorteile.

Mit dem eigenen Shop bin ich in einer Hinsicht flexibler: Ich kann Maßanfertigungen besser anbieten und anhand von Beispielen strukturieren. Man wird hier also ähnlich wie bei Dawanda in Kollektionen kramen können, um dann bei einem Musterbeispiel bestellen zu können. Wenn ich das außerdem noch wie ein Baukastensystem einrichten könnte (keine Ahnung, ob das geht), wäre es super, wenn Kunden z.B. auch auswählen könnten zwischen Dingen wie "versilbert, Sterling Silber, gold filled". Kann ich alles machen, aber bisher habe ich nur die preiswerteste Variante angeboten, weil bei Dawanda die Stücke fertig sein müssen. Ich will ja nachher nicht auf vergoldetem Schmuck sitzenbleiben, nur weil alle lieber Silber mögen.

Ich entwerfe gerade wild neue Prototypen, inzwischen auch viel mit Papiergarn. Und das wäre schön: Wenn ich so ein Stück fotografiere und die KundInnen könnten sich dann ihre Lieblingsfarbe plus Metallart aussuchen - zu den jeweiligen Preisen. Denn eines hat 2016 deutlich gezeigt: Maßanfertigungen und individuell entworfener Schmuck sind sehr viel stärker gefragt als fertige Stücke. Genau das ist die Stärke eines kleinen Ateliers mit Unikaten - man kann sich wirklich "sein" Unikat auf den Leib fädeln lassen. Notiz an mich: 2017 in neuen Fotoapparat investieren. Einen, der Makro kann.

Vielleicht ist es das fehlende Licht ... nein, eine Freundin fragte mich, wieso ich eigentlich nur Papierschmuck anbiete? So ein Herz könne man doch auch in die Wohnung hängen? Klar doch! Auf die Idee wäre ich nie gekommen. Ihre Ideen und Anregungen fielen auf fruchtbaren Boden. Und ja, 2017 wird es nicht nur Schmuck geben, sondern auch schöne Kleinigkeiten zur Innendekoration. Zwischenformen zwischen Körper- und Lebensschmuck. Heute habe ich die ersten Prototypen geklebt und kann es kaum abwarten, bis sie richtig durchgetrocknet sein werden. Dann erst dann wird die Schleifmaschine zeigen, ob dabei auch wirklich das herauskommt, was mir im Kopf vorschwebt.

Ach so, das Licht. Ich bin unter anderem deshalb süchtig nach Glaskristall: Wenn sich farbiges Licht darin bricht, fühle ich mich wie als Kind mit meinem Kaleidoskop. Ein Besuch im Baumarkt ließ meine Augen leuchten: Wunderbar, was mit LED-Technik inzwischen möglich ist! Wie kompakt das Zubehör geworden ist! In einem Discounter schlugen sich die Leute um eine winzige LED-Leuchte zum Anklemmen an ein Buch. Da war es um mich geschehen. Nicht, dass ich auch zugriff. Nicht etwa, dass ich so etwas basteln will. Aber plötzlich machte es "Klick" und ich hatte eine Kombination im Kopf: Papier und Licht. Kalte Lämpchen, die zum Glück nicht mehr brandgefährlich sind wie früher. Manche LED-Bänder könnte man glatt als Halsketten tragen, also hey ... warum nicht Buchpapier und anderes Papier und Licht kombinieren!?!

Es bleibt spannend und ich habe das gute Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Auch wenn da noch Unmengen an (erfüllender) Arbeit und einige Durststrecken auf mich warten, aber 2017 kann kommen: Eigener Webshop, Schärfung der eigenen Marke zum Individuellen und Edlen hin, noch bessere Präsentation und dann auch richtige PR-Arbeit. Und ein bißchen mehr ins Umfeld von Fashion und Innendekoration. Ich hätte sogar eine Idee für einen eigenen youtube-Kanal. Aber die scheitert - vielleicht ganz gut so - erst mal an den technischen Möglichkeiten. So bleibt mir zwischendurch doch etwas Zeit zum Schlafen übrig ;-)

11. Dezember 2016

Wie meine Hausmäuse

Wenn es im Winter kalt wird, tanzen die Hausmäuse. Zumindest ist das hier auf dem Land so - ganze Familien von Nagern ziehen von den Feldern in die Nähe der Häuser und arbeiten sich einen ab, um an menschliche Vorräte zu kommen. Manche sind so schlau, dass sie mehrere Baustellen gleichzeitig unterhalten. Ähnlich geht es mir nicht nur in diesem Jahr, sondern vor allem jetzt im Dezember.

Konfitüre aus Wildbirnen habe ich auch gekocht. Natürlich LEBE ich trotz aller Arbeit!

5. Dezember 2016

Big Data und der Glibbertest

"Das Netz" erregt sich gerade über das Thema Big Data, ohne leider der Bedeutung des Themas gerecht zu werden. Auslöser ist ein massenhaft geteilter Artikel über den Psychologen und Fachmenschen für Psychometrie Michal Kosinski: "Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt". Leider muss sich der Artikel vorwerfen lassen, den PR-Angaben und der Selbstdarstellung von Cambridge Analytica zu sehr auf den Leim gegangen zu sein und die Bombe doch zu vollmundig aufgebauscht zu haben: Angeblich habe allein diese Firma Trump an die Macht gebracht mit ihrer Datensammelei, den Datenanalysen und dem, was man damit anstellen kann.

Bild 1: Ich wollte es genau wissen und gab auf Kosinskis Testplattform einen Text ein.