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29. Juni 2015

Ganz ohne Stühlerücken

Es zählt für mich zu den schönsten Seiten des Bücherschreibens und es ist bei Sachbüchern leider nur extrem bedingt möglich: Ich richte meinen Figuren die Wohnung ein! Gewiss - auch beim Sachbuch und sehr reduziert bei einem Theaterstück - muss man ungefähr wissen, was in einem Raum steht, den man beschreibt. Aber da muss ich mich auf Fakten beziehen, auf Zeitmoden und das wahre Umfeld. Für Erfindung bleibt nicht viel Raum. Jetzt dagegen, beim Krimi, kann ich wild herumspinnen. Alles ist möglich!

Bei einem der Hobbyermittler dürfen Einzelstücke aus dem Rahmen fallen ... aber welche?

25. Juni 2015

Horizonterweiterung

Der Witz hat längst einen Bart: Facebook ist das kuschlige Medium für Cat Content, Instagram steht für schlechtes Essen und Twitter für ... was eigentlich? Es gibt wohl davon so viele unterschiedliche Eindrücke wie Menschen. Auf alle Fälle ist das Medium schneller, prägnanter ... man muss die Dinge auf den Punkt bringen, kann schärfer werden. Denn in der Kürze liegt manchmal Würze. Neben alteingesessenen "Bin grade auf dem Klo"-Twitterern gibt's inzwischen auch die Medien-Poser, seit Fernsehen und Zeitungen fehlenden Inhalt mit Tweets auffüllen. Und das Medienabo außerdem.

Öfter über den eigenen Gartenzaun schauen anstatt Spinnweben anzusetzen

23. Juni 2015

AOC, AOP, IGP, tut das weh?

Madame trinkt Wein. Und weil sie ihn im Weinland Frankreich genießt, ist es hilfreich, die unterschiedlichen Herkunftslabel zu kennen. "AOC" hat jeder schon einmal gelesen, aber neuerdings bewerben sie im Supermarkt mit Hochdruck "IGP". Kann man das Gesöff trinken? Und was verbirgt sich dahinter? Muss man sich wirklich das trockene Gesetzesgedöns durchlesen mit all seinen Regeln? Mein Tipp: Lieber trockenen Wein trinken und hier in einer kleinen Übersicht ganz fix lernen, was die Abkürzungen bedeuten.

AOC - die Verbindung von Tradition und Region

18. Juni 2015

Das wunderbare Gefühl des Gleitens

Es gibt bestimmte Tage (wie gestern), da kommt einem das Unkraut beim Ziehen fast von selbst entgegen. Ein komplexes Zusammenspiel von Wetterlage, Bodenfeuchtigkeit und Erdbeschaffenheit, von Luft und irgendetwas Undefinierbarem lässt einen an manchen Tagen keuchen ... und an anderen flutschen die mannshohen Brennnesseln mitsamt Wurzelwerk plötzlich aus der Erde wie aus Butter. Man sollte sich nicht an den falschen Tagen mühen und an den richtigen in die Vollen gehen. In solchen Momenten finde ich, dass Gärtnern viel mit dem Schreiben gemeinsam hat - oder ist es umgekehrt?

Wie Fliegen im Traum: wenn sich ein Text fast von selbst schreibt (Foto: PvC)

11. Juni 2015

E-Books und was kommt dann?

Kürzlich hatte ich mal wieder Hunger auf Papier. Nicht etwa, dass es mir wie dem Edelverleger Steidl ging, der unlängst in einem Interview Papierbücher wie einen Fetisch feierte. Ich weiß ja, dass der wahre Duft der Bibliotheken nicht von Karl Lagerfeld stammt, sondern aus richtig üblen Moder- und Zersetzungsprozessen. "Degradomics" werden die flüchtigen Marker der Selbstauflösung humorvoll genannt. Was wir da anbeten, ist der Tod. Was ich lesen will, sind lebendige Geschichten. Wie aber werden wir die in Zukunft lesen? Kommt nach dem E-Reader noch irgendetwas? War's das etwa schon?

Papier kann Luxus sein oder gefährdet. Lesen lässt es sich auch von Ferne.

10. Juni 2015

Neu: Das Buch der Rose

Es ist da! Das Buch der Rose als E-Book (Kindle) ... aus dem Klappentext:
5000 Jahre Kunst und Kultur durch die Blume betrachtet
Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose, sagt Gertrude Stein in ihrem berühmten Gedicht. Und doch ist diese Blume so viel mehr. Petra van Cronenburg widmet sich der Blume aller Blumen in einem hinreißenden Buch. Seit mehr als 5000 Jahren ist die Rose die beliebteste Blume in Kunst, Kultur und Religion, keine andere wurde so oft gezeichnet, gemalt oder fotografiert. Die Sumerer verehren die Ros kultisch, die Griechen ordnen sie der Liebesgöttin Aphrodite und ihrem Geliebten Adonis zu, dessen Blut die Rosen rot gefärbt haben soll. Die Darstellungen von Maria im Rosenhag symbolisieren ihre Unschuld, der Jesusknabe mit Röslein in der Hand verweist auf die Passion.

Keine Rose aus dem Buch, sondern aus dem Garten der Autorin

9. Juni 2015

Lieber gekonnt als gewollt!

Kennt jeder, mögen die meisten: Diese grausigen Vorher-Nachher-Bilder etwa in Frauenzeitschriften, wo uns vorgegaukelt wird, was der Nobelcoiffeur oder die teure Kosmetik der Firma Liftmichjung und die Kokosnuss-Schnaps-Diät alles ausrichten können. Wie viel Photoshop dabei ist, merken Laien kaum. Wie ist das eigentlich bei Büchern? Kann man denen auch unterschiedliche Gesichter verpassen? Ja, kann man. Und in der Regel darf man hier Photoshop hemmungslos verwenden. Cover können sogar wirken wie zuviel Schnaps in der Kokosnuss ... oder wie gekonnt gemalt. Wie groß die Unterschiede zwischen gut gekonnt oder arg gewollt sein können, merkt man erst, wenn man das selbst mal ausprobiert.

Grausame Augenkratzer - natürlich nicht ernstgemeint

4. Juni 2015

Kultur? Hundifiziert euch!

Es gibt eine Menge Zweibeiner, die sich einbilden, zur Krone der Schöpfung zu gehören. Ihre Begründung: Nur sie, als einzige Lebewesen, hätten Kultur auf diesem Planeten entwickelt. Das definieren sie bei Wikipedia so einfach:
Kultur (von lateinisch cultura „Bearbeitung, Pflege, Ackerbau“) bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur.
"Schweinehintern à l'orange" - Installation des französischen Food-Por.n-Stars Bilbo