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29. Mai 2015
Serienmörder-Perversions-Brutaloblutsuppe
So habe ich die Hauptzutat einmal genannt, die in trendigen Krimis heutzutage in Tonnen vorkommen soll. Pardon, Thriller sagt man ja heute zu jedem Krimi. Damit die Serienmörder auch zu ihrem Recht kommen. Und so wird ein ganzes Genre zwischen Regio-Betulichkeit und Körperflüssigkeiten verhackstückt.
Spannung oder Charme?
Es ist nicht einfach, einen Newsletter zu verfassen, wenn einem das System unerbittlich zeigt, wie hoch der amerikanische Standard an Dichtkunst und Kundenbetreuung inzwischen ist. Seit fast einem Monat schleiche ich um die Mitteilung herum, dass mein "Das Buch der Rose" nun doch erst später erscheint als gedacht. Katastrophen, auf die ich keinen Einfluss hatte, verzögern die Arbeit. Ich habe eins gelernt: Kündige nie zu früh und zu laut etwas an, was nicht schon fertig ist!
23. Mai 2015
Ich bin bio und du bist blöd!
Da war es wieder, im Schwarzweiß-Leben namens Social Media, ein typischer Dialog, hemmungslos nach der Realität dramaturgisiert:
Heini: Ich habe gestern Spargel für 2,50 Euro das Pfund bekommen!
Annette: Unverantwortlich. Du weißt, dass du damit Arbeitsplätze und die Natur zerstörst bei diesen Billigangeboten! Wenn du hier beim Bauern kaufst, kostet das nun mal 6,50 Euro.
Camilla: War wahrscheinlich nicht mal Biospargel. Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie konventionell angebauter Spargel unsere Welt zerstört? Und dann diese Monokulturen. Sklavenarbeiter aus dem Osten! Nicht zu reden von diesem Fingerabdruck ...
Annette: Das heißt "ökologischer Fußabdruck". Dein Spargel kam sicher aus Billigländern, Griechenland, oder noch schlimmer China, Heini!
Camilla: Ich kaufe grundsätzlich nur "bio". Billigläden betreten? Nur über meine Leiche. Schäm dich, Heini. Wegen Leuten wie dir gerät unsere Welt an den Abgrund. Unverantwortlich. Nur "bio" und nachhaltig einkaufen, nur so rettest du unsere Erde!
Heini: Aber mein Spargel kam aus Regensburg.
Annette: Typisch! Ich sag ja immer, da machen irgendwelche ärmeren Regionen Dumping und uns die Preise kaputt. Wenn du in Baden lebst und schon kein "bio" kaufst, kauf wenigstens regional, Heini. So einen wie dich würde ich nicht an meinen Tisch setzen.
Camilla: Ja, genau, Heini, du bist echt blöd. Eine Umweltsau.
Heini: Aber ich komm doch auch aus Regensburg, ich kenn die Gegend da ... das ist meine Heimat.
Heini: Ich habe gestern Spargel für 2,50 Euro das Pfund bekommen!
Annette: Unverantwortlich. Du weißt, dass du damit Arbeitsplätze und die Natur zerstörst bei diesen Billigangeboten! Wenn du hier beim Bauern kaufst, kostet das nun mal 6,50 Euro.
Camilla: War wahrscheinlich nicht mal Biospargel. Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie konventionell angebauter Spargel unsere Welt zerstört? Und dann diese Monokulturen. Sklavenarbeiter aus dem Osten! Nicht zu reden von diesem Fingerabdruck ...
Annette: Das heißt "ökologischer Fußabdruck". Dein Spargel kam sicher aus Billigländern, Griechenland, oder noch schlimmer China, Heini!
Camilla: Ich kaufe grundsätzlich nur "bio". Billigläden betreten? Nur über meine Leiche. Schäm dich, Heini. Wegen Leuten wie dir gerät unsere Welt an den Abgrund. Unverantwortlich. Nur "bio" und nachhaltig einkaufen, nur so rettest du unsere Erde!
Heini: Aber mein Spargel kam aus Regensburg.
Annette: Typisch! Ich sag ja immer, da machen irgendwelche ärmeren Regionen Dumping und uns die Preise kaputt. Wenn du in Baden lebst und schon kein "bio" kaufst, kauf wenigstens regional, Heini. So einen wie dich würde ich nicht an meinen Tisch setzen.
Camilla: Ja, genau, Heini, du bist echt blöd. Eine Umweltsau.
Heini: Aber ich komm doch auch aus Regensburg, ich kenn die Gegend da ... das ist meine Heimat.
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Gemüse vom Markt: In Frankreich viel billiger als im Laden. Ist "preiswert" automatisch "böse"? |
12. Mai 2015
Die wunderbare Ernestine
Heute war mein "Pitching for the Devil". Und jetzt muss ich die absolut überraschende Fortsetzung dieser Geschichte erzählen - ich bin selbst noch völlig von den Socken. Das Pitching selbst (hier: Worum es ging) war in zwei Minuten abgefrühstückt! Aber der Weg zu "Ernestine" war lustig ...
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Im Amtsdschungel selbst war Fotografieren leider nicht erlaubt |
11. Mai 2015
Linkfrüchte
Ein lieber Freund schickt mir öfter eine "Linkfrucht". Dahinter verbergen sich ganz besondere persönliche Tipps. Wie der Name schon sagt, sind es Surftipps - garantiert fruchtig zum "Zubeißen". So will ich das als unregelmäßige Rubrik auch im Blog einführen. Die "Denkfrucht" zum Nachdenken gibt es ja bereits, nun also die Linkfrüchte, die ich damit nicht mehr einzeln bei FB verballern werde. Feed abonnieren lohnt sich, BlogleserInnen bleiben schlauer! (Fettdruck = Links. Weil ich mehrsprachig lese, wird es auch englischsprachiges Material geben. Französische Links versuche ich mit deutschen Entsprechungen zu kombinieren.)
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Linkfrüchte - so wertvoll fürs Hirn wie ein Espresso |
10. Mai 2015
Wie hältst du das nur aus?
Speziell nach meinem letzten Beitrag, den manche fälschlicherweise für reine Fiktion hielten, wurde ich gefragt: "Wie hältst du das nur aus?" Ein Gefühl, das in den letzten paar Jahren sehr viele Menschen teilen: Da ist so viel Angst und Misstrauen einer Welt gegenüber, die man nicht mehr zu verstehen scheint. Wie soll man das nur aushalten? All die Katastrophen, Kriege, die Gewalt und die Gefahren? Die Unsicherheit vor der Zukunft?
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Das Leben ist schön - auch heute |
7. Mai 2015
Pitching for the devil
Du steigst in eins der staatlich zugeteilten selbstfahrenden Autos ein und begibst dich zu deinem Amtstermin. In Strasbourg, der Zentrale, setzt du dich an den "Visio-Schalter". Auf dem Bildschirm erscheint ein Sachbearbeiter aus Paris, du bist per Webcam mit ihm verbunden und kannst deine Formulare und Papiere per Scanner vorzeigen. Schöne neue Welt? Zukunft? Ersteres vielleicht, letzteres auf keinen Fall. Nur das selbstfahrende Auto ist noch nicht umgesetzt, die Visio-Guichets gibt es neuerdings in Frankreich.
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Ernestine, deine neue Sachbearbeiterin |
5. Mai 2015
Gesucht: #HowStupidRobot oder das Vergessen
Manchmal ist mein FB-Stream fast orange. Unter dem Hashtag #HowOldRobot laden Leute lustig und ohne Hintergedanken ein Portraitfoto hoch, um ihr Alter schätzen zu lassen. 210.000 Bilder bis jetzt. Kaum einer riecht Lunte bei der peppig orangefarbenen App (inzwischen sind Hinweise angebracht), obwohl das Viereck mit dem Gesichtsausschnitt an die Software für biometrische Passfotos erinnern könnte. Genau so werden nämlich biometrische Daten erfasst.
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#HowOldRobot |
3. Mai 2015
Kommando voll zurück
Macht man nicht: öffentlich zugeben, dass man sich fürchterlich geirrt hat und gescheitert ist? Macht man doch. Ich jedenfalls habe keine Lust, den Sisyphos zu geben, nur um einen falschen Weg weiter zu verfolgen. Und so sage ich es frei heraus: Die Sache mit dem neuen Blog auf Wordpress ging voll in die Hose. Es fühlte sich einfach nicht gut an. Ich bin nicht gut genug, um es so einzurichten, dass es mir auch wirklich gefällt. Vor allem aber gab es zwei Katastrophen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hatte!