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29. März 2008

Buchfiguren abgeschaut

Waren Sie schon einmal so fasziniert von einer Romanfigur, dass Sie ihr etwas nachahmen wollten? Haben Sie schon einmal Ticks und Marotten aus Büchern gesammelt?

Bei mir hat das in der Kinderzeit angefangen - mit Pippi Langstrumpf. Stundenlang war ich mit meinem Sandeleimer unterwegs, zum "Sachensuchen". Was schleppte ich für Edelsteine und Schätze an! Die Erwachsenen waren einfach nur doof, verstanden nicht, wieso ich aus dem Schotterweg so viel Quarzsteinchen und sogar glitzernde Glasscherben klaubte, und schimpften, wenn ich mir verkehrtherum lange Nägel in meine rotblonden Zöpfe steckte, damit sie endlich abstanden wie bei meinem Idol. Das sei gefährlich, sagten sie. Seit wann war Lesen gefährlich und wieso? - Obwohl ... ein Buch unserer Tage, von Stefan Bollmann geschrieben und bei E. Sandmann erschienen, erklärt das sogar: "Frauen, die lesen, sind gefährlich."

In Teenagerzeiten sorgte dann Max Frisch für einen Modetrend. Wir Mädchen trugen schwarze Cordhosen, aber nicht nur, weil die gerade der letzte Schrei waren. Nein, aus der Gesäßtasche musste auch unbedingt ein grüner Kamm lugen - für den Pferdeschwanz - und am liebsten hätten wir alle Sabeth geheißen. Ob Frisch sich bei seinem "Homo Faber" je hätte ausdenken können, was romantische Teenager aus seiner Figur machen würden? Schullektüren sind auch gefährlich.

Jetzt hat es einen anderen Schriftsteller getroffen und ich freue mich, dass man offensichtlich nie zu alt sein kann für solchen Blödsinn. Aus Hansjörg Schertenleibs "Der Glückliche" stammt die Idee, sich täglich einen anderen Namen zu verpassen, ganz der Laune nach und in Wohlklang. Als ich plötzlich eine Mail von einem Cornelius Karfiol bekam, war ich begeistert. Hieß aber, angesichts eines eher schlechten Tages, Trulla Grumpelbirn. Ein gewisser Boskop Zinn bekam dann Post von Tarantella Sonnig...

Zur fröhlichen Nachahmung empfohlen.
Ihre Madame Pomme du Ciel

24. März 2008

Leseprobe

Es gibt ab sofort ein neues Update meiner Rosen-Website zur Geschichte und den Mythen um die duftende Blume, mit vielen Pflanztipps, Rezepten und Blütenzauber in Rosenfotos. Neu ist eine Leseprobe aus "Das Buch der Rose" - 5000 Jahre Kunst und Kultur durch die Blume betrachtet - mit einem kurzen Ausschnitt aus der Römerzeit. Außerdem erfährt man auf der Seite, wie die Autorin zu ihrer Rosenliebe kam.

22. März 2008

Ei Ei Ei Eismahd

18 Uhr und neun Minuten, ein ungewohntes Geräusch dringt an mein Ohr. Irgendwas läuft falsch. Rattert die Heizung ob der frostigen Temperaturen? Auf den Hügeln ringsherum liegt Schnee, ab und zu bröselt etwas von dem weißen Zeug vom Himmel. Meine Freundin ist eben heim, um tüchtig Holz im Kamin aufzulegen - und ich trage meinen dicksten Wollpulli, als wäre Weihnachten.

Und mein elsässischer Nachbar mäht seinen Rasen.

Im Ernst. Sweatgeshirted. Madame darf den Hof fegen. Die kleinen Kinder lernen mit Schäufelchen und Schubkärrelchen Sauberkeit. Und Monsieur mäht bei null Grad und leicht rieselndem Schnee den Rasen.

Soll mal noch einer sagen, der Osterputz sei in Schwaben erfunden worden. Von wegele!

In diesem Sinne - allen Leserinnen und Lesern sehr fröhliche Feiertage an hoffentlich gemütlich bullernder Heizung! Schaffet nit so wild!

21. März 2008

Falle der Vergangenheit

Der aus Österreich stammende, in der Schweiz lehrende Historiker Valentin Groebner hat ein interessantes Buch vorgelegt, das nicht nur seine Historikerkollegen interessieren dürfte. Mit seinen Ausführungen über das historische Erzählen können sich vor allem Autoren und Leser historischer Romane Gedanken machen, warum es derzeit immer wieder Mittelalter sein muss, ob in Büchern, Spielen oder Filmen. Und viel wichtiger noch: was denn dieses fiktive Mittelalter überhaupt mit einer Realität zu tun haben könnte. Seine erste These sollte unter Fachleuten eigentlich längst bekannt sein: Historisches Erzählen sagt mehr über die Gegenwart des Erzählers aus als über die Menschen damals. Seine zweite These, die er in einem Interview äußert, klingt allerdings erfrischend frech, verblüffend und nachdenkenswert:

"Weil wir in einer Art Techno-Biedermeier leben. Wir haben das 19. Jahrhundert nicht verlassen; zumindest scheint es uns sehr schwer zu fallen, die Kategorien des 19. Jahrhunderts aufzugeben. [...] Das 19. Jahrhundert hat aus unterschiedlichen älteren Bildern ein Einheitsmittelalter gebastelt, in dem es seine eigenen «Ursprünge» verortet hat. Es war aber zugleich das stärkstmögliche Anti-Jetzt; eine imaginäre Gegenwelt."

Es ist tatsächlich erschreckend, wie unbewältigt und tief verstrickt wir uns zu Beginn des 21. Jahrhunderts in den Kategorien des 19. Jhdts. bewegen. Vielleicht scheuen sich unbewusst viele Verlage vor Romanen aus jener Epoche, weil die Kenntnis dieser Zeit so manche modernen Rückfälle entlarven könnte?

In meiner Kulturgeschichte der Rose spielt das 19. Jahrhundert ebenfalls eine Schlüsselrolle - und das ganz und gar nicht deshalb, weil zu jener Zeit so viele Rosen gezüchtet wurden wie nie zuvor. Ein anderes Massenphänomen griff tief in Kunst und Literatur ein: die industrielle und damit billige Herstellung durch die neue Chromlithografie und vereinfachte Druckverfahren. Sie machte nicht nur Bildung und Kunst plötzlich für bürgerliche Schichten zugänglich, sie sorgte auch für Phänomene, die wir eigentlich erst ein Jahrhundert später vermuten: Trivialliteratur, Kitsch, Werbung und Massenmedien schufen einen neuen Markt. Einen Markt, der Klassen und Geschlechter tief spaltete.

Wer etwas auf sich hielt oder damit gesegnet war, als Mann auf die Welt gekommen zu sein, widmete sich weiter der Literatur und Kunst. Und "echte" Künstler rieben sich an den Konventionen, lehnten sich auf gegen die von der allgemeinen gesellschaftsstützenden Moral eingezwängte "Kunst". Die Impressionisten sind ein eindrückliches Beispiel für ein solches Auflehnen - der Zeit gemäß waren die Frauen unter ihnen weniger beachtet (und das hat sich auch durch die Frankfurter Ausstellung leider nicht geändert).

Frauen hatten es aber schon schwer, überhaupt erst als Künstlerinnen aktiv zu werden. In England galt das viktorianische Ideal des "angel in the house", einem für heutige Begriffe erschreckend willenlosen, gesichtslosen Etwas, das als bettelnde Verführerin nur der Erhöhung des Mannes dienen sollte. Frauen bekamen ihre eigenen Lektüren. Das Genre des Geschenkbuchs boomte in Europa, in den USA entstanden "Ladies' Books" mit Gossip, Liebesgeschichten und Modetipps. Frauen lasen entweder Trivialromane oder speziell ausgesuchte klassische Texte, die der "Erbauung und Erziehung" des eigenen Geschlechts dienen sollten. Bei unteren Schichten galt "Lesesucht" gar als moralischer und pathologischer Defekt.

Was hat das nun mit mit der modernen Frau oder Groebners These zu tun?
Angeblich leben und denken wir nicht mehr im 19. Jhdt. Frauen haben freien Zugang zu Trivialromanen wie Hochliteratur, zu schwülstigem Rosenmädchenkitsch wie abstrakter Kunst. Aber haben sich Denken und Kategorien wirklich grundlegend geändert?

Am Beispiel der sog. "Sprache der Rosen", die verkürzt aus der "Sprache der Blumen" hervorging, beschreibe ich den Rückfall in die Unmündigkeit, die liebliche Gegenwelt, die Groebner "Techno-Biedermeier" nennt. Die Urheberin, Lady Mary Wortley Montagu, war nämlich alles andere als die romantische Blumendame, die viele Autoren noch heute in ihr sehen wollen. Mit Blumensprachen hatte es die hochintelligente, exzentrische Frau Anfang des 18. Jhdts. eigentlich gar nicht so. Ihr ging es darum, spitzzüngig und mit scharfem Geist den Finger in gesellschaftliche Wunden zu legen, Zwangssysteme des christlichen Europas mit denen des Islams zu vergleichen. Sie wurde von Voltaire geschätzt und von Pope gehasst, der sie schließlich öffentlich als "liederliche Lesbe" beschimpfte, nur weil diese Frau den Mund aufmachte vor Politikern wie Literaten. Und weil sie so herrlich beschreiben konnte und türkische Liebesgedichte übersetzte, wurde sie selbst von den Damen der Teegesellschaften angehimmelt.

Die Teegesellschaften waren der Untergang des realen Bildes dieser Frau. Denn im 19. Jhdt. bastelten sie aus ihren Vorlagen jene angeblich von ihr erfundene Blumensprache. Jetzt wurde bereinigt: Erotik, Selbstbewusstsein, freier Geist, poetische Vielschichtigkeit - all das widersprach dem neuen Bild der Frau.

Ich will es kurz machen: Was im hochmodernen Internet über diese Blumensprache und Lady Montagu kolportiert wird, hat genauso wenig mit der Realität zu tun wie ein historischer Roman mit dem echten Mittelalter. Wir gehen wieder rückwärts. Erzählen mit Rosen von Begriffen wie Demut und Grazie, verstecken Gefühle, erniedrigen uns. Die Rose wird in der "Sprache der Rosen" zum Werkzeug einer hierarchischen Paarfindung, wie man sie exzesshaft in der Reality-Show "The Bachelor" erleben konnte.

Wir haben das 19. Jhdt. bis heute weder verstanden noch überwunden. Die Künstler und Literaten, die damals im Widerstand die Moderne einläuteten, hatten uns einiges voraus - und könnten uns einiges lehren. Eine ihrer Forderungen könnte z.B. lauten, sich besser nicht in romantisierte Bilder von Vergangenheiten und Gegenwelten zu flüchten, sondern aufzuwachen und genau hinzuschauen.

Lektüre:
Valentin Groebner: Das Mittelalter hört nicht auf. Über historisches Erzählen. C. H. Beck, München 2008
Petra van Cronenburg: Das Buch der Rose, Parthas, Berlin 2008

19. März 2008

Korrektur

Im vorigen Beitrag ist der Link zum SZ-Magazin leider fehlerhaft. Amazons Code sorgt leider dafür, dass der Beitrag nicht mehr editiert werden kann, sondern wie von Zauberhand verschwindet.
Das SZ-Magazin findet sich hier, der betreffende Artikel heißt "Worte wie Waffen". Und wenn es technisch klappt, gibt es einen Direktlink. Und in Zukunft keine Amazon-Codes mehr.

Geliebte Erpresser

Wer kennt das nicht: Im Gespräch mit einer Freundin, einem Freund, spricht man aus, was man denkt - und plötzlich kommt eine unvermutete Antwort, die immer den gleichen Effekt hat: Man fühlt sich verdammt mies. Aus einem Menschen, der nur seine Wahrheit sagen wollte, wird ein demütiges Häufchen, zermürbt von Schuldgefühl, oder ein Gefühlsmonster, ein Bösewicht der Beziehungskisten.

Andere Variante: Liebe wird zugeteilt wie Lebensmittelmarken. War man einigermaßen brav, bekommt man einen Kuss auf die Backe. Hat man genauestens erledigt, was der andere erwartete, gibt's sogar einen auf den Mund. Kussentzug? Da hat wohl wieder einmal einer nicht brav funktioniert!

Das Zauberwort heißt "emotionale Erpressung" - die psychologischen und sozialen Parallelen zum gleichnamigen Verbrechen sind kein Zufall, wenn es sich bei dem Verhaltenssymptom auch nicht um Kriminelles, sondern Alltägliches handelt - meist um bereits früh erworbene Verhaltensmuster. Das SZ Magazin weiß, emotionale Erpressungen humorvoll vorzuführen, und sagt dankenswerterweise dazu: Es betrifft beide Geschlechter. Und übrigens nicht nur Liebesbeziehungen. Emotionale Erpresser kann es in Familien geben, unter Freunden, Nachbarn, Arbeitskollegen, Chefs - einfach überall, wo Menschen miteinander in Beziehung treten.

Es existiert ein absolut empfehlenswertes Standardwerk für Laien zum Thema. Das Buch von Susan Forward ist eine Hilfe für Erpresser wie Erpresste. Indem es an Praxisbeispielen objektiv diverse Verhaltensmuster aufdeckt und Gegenstrategien entwirft, gelingt damit in leichten Fällen die Selbsterkenntnis und Selbsthilfe. Forwards Hilfen sind aber auch an Menschen adressiert, die allein und ohne fachliche Hilfe nicht mehr aus dem Teufelskreis kommen - oder an Menschen, die unendlich darunter leiden und nicht wissen, warum.

Die Erste Hilfe für den Akutfall ist dabei so scheinbar einfach wie im SZ-Artikel: Wer zahlt, verliert. Nur wer sich der erpresserischen Situation vollkommen entzieht, kann fruchtbringend an einer Beziehung arbeiten. Die Therapie nach der Ersten Hilfe ist so einfach natürlich nicht, aber auch da lässt einen das Buch nicht alleine, sondern bietet konkrete, gangbare Wege:

13. März 2008

Eksipeksibum!

Ich lerne gerade Litauisch im Crash-Kurs. Gestern kamen die Belegexemplare meiner beiden Romane Lavendelblues und Stechapfel und Belladonna in der litauischen Übersetzung aus Vilnius, wo sie bei Alma Littera erschienen sind. Und natürlich muss ich gedruckte Schrift immer lesen, egal, wie viel ich verstehe.

Das ist in diesem Fall aufgrund von Polnisch und ein paar Rudimenten Russisch noch ganz erquicklich, zumal ich ja die deutsche Vorlage kenne, 30% sind da lesbar, sogar Grammatikstrukturen offenbaren sich. Und diese Lektüre macht einfach Spaß, diese Sprache hat Musik.

Soti iki kaklo, so lerne ich im Lavendelblues, ist die Übersetzung meines ras-le-bol. Der französische Ausdruck, den man besonders gern beim Schimpfen verwendet, hieße wörtlich übertragen: "Die Kaffeeschale ist so voll, dass man sie nicht mehr anheben kann, ohne dass der Mist überläuft." Der gepflegt sprechende Deutsche würde sich eher verschnupft zeigen: "die Nase gestrichen voll". Zu gern würde ich verstehen, wo dem Litauer der Ärger dann sitzt.

Kongenial übersetzt scheinen meine Sprachspielereien wie in der Mail des Kanalhierarchen im Stechapfel und Belladonna. Und da hatte ich dann auch gleich im Prolog meinen Lacher. Mein "Exwexhaudruff", dieses berühmte Passwort für die Singlebörse, macht ebenfalls Musik: "Eksipeksibum".

Was aber besonders schön an diesen Büchern ist: es sind Hardcover, mit sehr viel Liebe gestaltet. Ich war richtig gerührt, am Cover zu sehen, dass man da tatsächlich meine Bücher ganz genau gelesen hatte. So wurde dieses so zentrale "Loch in der Tischdecke" beim ersten Roman auch zum Bildsymbol neben den Giftkräutern. Und über dem intensiv violetten Lavendelfeld des Lavendelblues schwebt doch tatsächlich der Fallschirm im Himmel, dessen Seide im Roman zu einer wichtigen Metapher wurde. Als Hinweis auf "Dalijas" Rosenboutique, für mich aber auch fast als gutes Omen für mein jetziges Das Buch der Rose sind auf dem Blütenfeld Rosen in Warhol'scher Manier gestempelt.

Und wenn ich jetzt hier so pathetisch und gerührt klinge, dann nur deshalb, weil ich mir vorstellte, dass diese beiden Hardcover bei der Buchmesse in Warschau dabei sein werden. Und dann bekomme ich einfach "Heimweh"...
Levandų bliuzas anschauen / Durnaropių ir šunvyšnių salotos anschauen

Elsass in der ARD

Mea culpa - die Sendung in der ARD über das Departement Bas-Rhin ist schon gelaufen - ich habe das in Frankreich schlicht verschlafen. Aber die Empfehlungen und wichtige Adressen und Tipps gibt es noch online. Ganz besonders freue ich mich natürlich, dass es mein Buch "Elsass. Wo der Zander am liebsten im Riesling schwimmt" in diese Empfehlungen geschafft hat!

11. März 2008

Neues Kunstmuseum in Erstein

Die Zeitung Die Welt gibt sich etwas hochnäsig-distanziert, aber immerhin vermeldet sie die Eröffnung eines neuen großen Kunstmuseums im Elsass, das der Mäzen und Sammler Reinhold Würth an seinem französischen Filialsitz nahe der deutsch-französischen Grenze stiftet.

Arrogant sollte man derzeit eher auf die Politik zu beiden Seiten des Rheins herabblicken, wo an allem, was kein pflegeleichtes Profit-Event ist, böse gespart wird. So böse, dass in Sarko-Land derzeit Künstler und Kulturschaffende auf die Straße gehen, weil die Grande Nation in diesem Bereich fleißig abbaut. Wie gut, wenn dann ein Schwabe kommt, der Geld hat, Elan - und Kunst vor allem in ihrer lebens- und alltagsbereichernden Funktion schätzt: "Aus seinen Worten spricht der Optimismus eines Mannes, der einen klassischen Traum weiter träumt: den Traum von der Verbesserung des Menschen durch die Kunst."

Und lassen Sie sich von dem Artikel nicht ins Bockshorn jagen. Der künftige Museumssitz Erstein mag fürs deutsche Feuilleton auf der Juchhé sitzen, tatsächlich ist das aber nicht nur unweit von Strasbourg und damit der deutschen Grenze, sondern auch nur einen Katzensprung vom Flughafen Entzheim entfernt. Das ist das Ding, das die Europa-Politiker benutzen. Mit der Lage an der Autobahn zwischen den Zentren Strasbourg und Colmar-Mulhouse liegt Erstein obendrein an einer der wichtigsten Verkehrsachsen Ostfrankreichs! Genau genommen sogar in der Mitte zwischen Flughafen Entzheim und Flughafen Basel-Mulhouse. Wunderbar ohne das Gedränge der Großstädte zu erreichen.

Nein, Erstein liegt auch nicht "neben den Vogesen", sondern im Rheinried. Vielleicht gelingt es dem Autor ja einmal, den Ort aufzusuchen - er wird überrascht sein, wie viele seiner Landsleute die berühmte "Straße des Sauerkrauts" bis in den bekannten Zucker-Ort fahren. Die am Choucroute-Label beteiligten Restaurants und Hotels kann ich jedenfalls als Zwischenstation zwischen den berühmten Museen der Europahauptstadt und dem Museum des Fabrikanten nur empfehlen.

Ein weiterer Service der elsässischen Provinz: Das Museum Würth Erstein ist im Programm des trinationalen (Deutschland, Frankreich, Schweiz) Museums-Passes integriert.

8. März 2008

Vorm Fliegelflagel sieh dich vor

Wer den Reichtum von Sprache liebt, mit der man so herrlich spielen kann, muss sich unbedingt den Jabberwocky anschauen!
Da kamen alte Kindererinnerungen hoch, wie wir die dort gesammelten Gedichte in der Schule lasen, um dann selbst fleißig Wieben, Pluckerwanke und Zipferlake zu erfinden.

"Verdaustig war's, und glaße Wieben
rotterten gorkicht im Gemank.
Gar elump war der Pluckerwank,
und die gabben Schweisel frieben."

Das Gedicht "Der Zipferlake" von Christian Enzensberger, aus dem das Zitat stammt, war damals bei uns Kult - wir kannten jede Zeile auswendig.

7. März 2008

Geguglt wie gehupft

Gestern hatte ich zwei interessante Diskussionen über eine Zukunft, in der vermeintliches Wissens-Sharing für alle zu einer Elitenbildung von wenigen Wissensmächtigen führen könnte. Science Fiction? Umberto Eco macht sich schon jetzt Gedanken: "Wir brauchen vor allem an den Schulen eine neue Form der Ausbildung. Sie muss die Schüler in die Lage versetzen, aus dem Wust an Informationen, die relevanten herauszudestillieren." In einem Interview in der FR spricht er auch - trotz aller Offenheit für neue Techniken - über das "Grauen der Irrelevanz" im Internet und sagt: "Das heißt nicht, dass ich gegen das Internet bin. Im Gegenteil, es hat enorme Vorteile. Nur ist es eben eine Art babylonische Bibliothek. Man muss sich anstrengen, das Irrelevante auszusortieren."

Gestern meinte dann eine Bekannte angesichts meines Rosenbuchs: "Nee, daran hast du nicht wirklich zwei Jahre gearbeitet. Das hast du so nebenbei gemacht, das hat doch nur 220 Seiten!" Als ich ihr erzählte, wie viele Keilschrifttafeln (in Übersetzung natürlich) ich nur für die kurze Erwähnung des akkadischen Königs Sargon zuerst suchen und dann lesen musste, staunte sie wieder ungläubig: "Aber das kann man sich doch von Wikipedia und Google ganz schnell besorgen!" Kann man das wirklich?

Zugegeben, für einen schnellen Ersteinblick nutze ich beide Instrumente auch. Aber für wissenschaftliche Überprüfung sind beide nicht zu gebrauchen. Es schwappt einem im Internet nämlich auch eine Woge von Halbwissen und Fehlern entgegen. Früher, in Büchern und Standardwerken, gab es eine Vorauswahl von Fachleuten, Aussagen festigten sich im Diskurs der Kenner und Könner. Heute dürfen wir basisdemokratisch entscheiden, was wir glauben und lernen wollen. Und je mehr "Wissen" uns geboten wird, desto schneller glauben wir. Manchmal müssen wir das auch. Ich kann z.B. kein Sumerisch und muss englische Übertragungen lesen - aber wenigstens an diese Quellen will ich herankommen.

Man kann allerdings gerade auch im Internet - wenn man denn Recherchieren irgendwie gelernt hat - immer leichter und billiger an diese Quellen gelangen. Quellen, die landläufige Suchmaschinen kaum erfassen oder zugunsten von Kommerzseiten benachteiligen, die über Spezialportale und Datenbanken angeboten werden, die man kennen muss und manchmal auch bezahlen. Eine faszinierende Unterwelt des Wissens tut sich dann in der "babylonischen Bibliothek" auf. Amerikanische Universitäten sammeln seltene deutschsprachige Bücher, die Pariser Nationalbibliothek überschüttet einen mit digitalisierten Preziosen - es lässt sich in den Archiven des Louvre ebenso flanieren wie in denen des British Museum. Selbst Ausgrabungsstücke, die nirgendwo auf der Welt ausgestellt werden, kann man digital betrachten. Längst geraubte oder zerstörte Kunstwerke sind im Internet manchmal konserviert. In dieser "Unterwelt" (oder ist es der Eco'sche Turm?) ist zwar alles ebenso digital wie bei den gemeinhin bekannten "Maschinen", aber das Lesen und Auswerten geschieht immer noch wie früher über zig Kilos von Fachbüchern.

Als ich für "Das Buch der Rose" recherchierte, hätte ich ein zweites Buch schreiben können. Über all die netten Rosenanekdoten, die ein Autor vom anderen abschreibt, teilweise über Jahrzehnte hinweg, die irgendwann einmal wahr klingen, weil sie so oft gelesen wurden - und wenn man dann die Quellen prüft, zerplatzen sie wie Seifenblasen. Ein geheimnisvolles, rosenzüchtendes Urvolk aus Sibirien entpuppte sich z.B. als Übertragungsfehler aus dem Russischen und die sibirischen Rosen als eine Unterart einer "alpinen Rose", einer Azaleensorte. Ein sagenhaft früher rosenzüchtender Kaiser in China ist auf europäischem Mist gewachsen, wo man zur Entstehungzeit der Anekote noch nicht viel Ahnung von Chinas Geschichte hatte.

Und dann die Bemerkung einer anderen Bekannten: "Warum sich eigentlich diese Arbeit machen? Will das wirklich noch einer wissen? Kann doch jeder gugeln! Wo ist der Unterschied?"

Tja, will das alles wirklich noch jemand wissen? Manchmal frage ich mich das auch und vergleiche den derzeit nicht sehr angesehenen Beruf des Rechercheurs mit dem des Fotografen. Mein schärfstes Erlebnis diesbezüglich, als ich einmal von einer Tageszeitung ein angemessenes Honorar für ein Foto forderte, war die Antwort: "Nun haben Sie sich nicht so, die digitalen Kameras machen doch heute alles von alleine und kostenlos!" Sie haben dann ein von alleine geschossenes Foto veröffentlicht, nicht meines. Den Zeitungslesern ist das wohl egal.

Natürlich kann ich auch auf Papier im Pappeinband Halbwissen kolportieren oder Fehler machen. Davor ist niemand gefeit. In solchen Fällen wird man aber entweder von den Kritikern in der Luft zerrissen oder bekommt Leserbriefe: "Auf Seite xx habe ich einen üblen Fehler entdeckt." Mich tröstet das. Hier findet noch ein Diskurs statt. Denn ich frage mich: Bekommen all die Gugl und Hupfe im Internet eigentlich genug Kritik an der Art ihrer Wissensverwaltung, ihrer nur scheinbaren Totalzugänglichkeit, die eigentlich nur dazu geführt hat, dass das Internet sich wieder nationaler und vor allem kommerzieller gruppiert?

Wenn ich in den Anfangszeiten des Internet etwas in Suchmaschinen eingab, bekam ich Verbindung zu Papua-Neuguinea oder Indien, zum versponnen Professor im Baumhaus mit Stromansschluss wie zum auskunftsfreudigen Institutsleiter in der Großstadt. Heute, im Zeitalter der ach so totalen Offenheit muss ich übers Spezialportal der Eingeborenen, indische Suchmaschinen, Übersetzungsmaschinen, Zensurumgehungsmaschinen, Zensursetzungsmaschinen und irgendwelche Heimatministerien, die bestimmen, was ich zu wissen haben soll ...

An schlechten Tagen denke ich, mit dem Wissen, das wir über eine gewisse Suchmaschine erlangen, wird es einst sein wie mit einem in der Fabrik gebackenen Gugl-hupf. Da ist eine Menge Watte, die eher nach Papier schmeckt als nach Teig, aber ab und zu stolpert man doch über eine Rosine. Und dann wird es weiter Bäcker geben, die nach alter Kunst und alten Rezepten den richtigen Guglhupf backen können und nicht an Rosinen sparen. Und vielleicht gibt es ja auch irgendwann Bäckersuchmaschinen und digitale Rosinenzüchter?

6. März 2008

Das Buch der Rose - eine Kulturgeschichte

Es ist soweit! Seit gestern halte ich "Das Buch der Rose" in Händen, es müsste also auch in diesen Tagen im Buchhandel vorrätig sein:

Petra van Cronenburg: Das Buch der Rose. (5000 Jahre Kunst und Kultur durch die Blume betrachtet) Parthas Verlag Berlin. ISBN 978-3-86601-114-4 (Technische Einzelheiten gibt es hier.)

Und zum Nachlesen der Umschlagstext des Verlags:


Ihr Duft verzaubert, die Vielfalt ihrer Formen und Farben entzückt die Menschen seit Jahrtausenden, doch Unvorsichtige stechen sich an ihren Dornen: Die Rose ist weltweit die beliebteste Blume, Abermillionen blühen alljährlich in Gärten und Vasen. Petra van Cronenburg nimmt ihre Leserinnen und Leser mit auf einen Streifzug durch die Welt der Rosen. Sie erzählt von alten Kulturen, Göttern und Göttinnen, Helden, Alchemisten und Heiligen, von Herrschern und Rittern, die Rosenkriege fochten oder ihren Geliebten ein betörendes Lager bereiteten. Sie berichtet von Skandalen und enttäuschten Hoffnungen von Züchtern, von Versuchen in Genlaboren und Klostergärten, in denen mit der Heilkraft der Rose experimentiert wurde. Viele Maler verewigten sie auf Gemälden, Dichter huldigten ihr in Romanen und Gedichten.

Und so viel kann ich auch schon verraten: Die Gemälde sind z.T. doppelseitig, es sind beispielsweise Motive zu sehen von berühmten Malern wie Monet, Renoir, Schongauer, Alma-Tadema, Botticelli, Rossetti, Bosschaert, Brueghel oder Ernst, aber auch seltene Preziosen wie alte iranische Moscheenmalereien, Handschriften-Illuminationen, antike Fresken und historische Fotografien. Darunter findet sich z.B. die älteste Rosendarstellung der Welt aus dem 17. Jahrhundert v. Chr. genauso wie ein Foto von den weißen Rosen in Kennedy's Auto am Tag des Attentats.
Das Buch hat ein Rosensortenregister mit rund 80 Sorten, ein Sachregister und eine Bibliografie mit weiterführenden Internetlinks. Hier kann man einen Blick ins Inhaltsverzeichnis werfen.

3. März 2008

Wie ein werdender Vater

Es heißt immer, Bücher zu schreiben sei wie Gebären. Nein, ich finde, es ist schlimmer, es ist wie Totalgeburt, Mann und Frau in Wehen, beide! Denn der Zustand, den man als Autor erlebt, kurz bevor ein Buch erscheint, der ist wohl am ehesten mit dem eines werdenden Vaters zu vergleichen!

Fieberhaft schaue ich auf den Kalender, leider ohne fixes Datum, so dass man nicht sagen kann "dreimal werde ich noch wach, heissa, dann ist..." Aber März, den haben wir jetzt. Und ich weiß, dass "Das Buch der Rose" letzte Woche aus der Druckerei gekommen sein und diese Woche zur Auslieferung schippern soll. Nix genaues weiß man nicht, aber irgendwo da draußen ist mein Buch schon körperlich, schon mit Händen zu greifen, Papier, Hardcover, Druckerschwärze und Farben, Bilder ... Alles nur noch eine Frage von Postwegen!

Derweil verwandelt sich die Autorin in ein nervöses, kopfloses Bündel von wartekrankem Mensch. Ich bin froh, dass ich nicht rauche, aber die Häufigkeit, mit der ich die letzten Tage zur Stricknadel greife, erschreckt mich. Ich stricke nämlich eigentlich auch nicht. Das Mopedgeräusch der Briefträgerin lässt jetzt nicht nur meinen Hund sofort senkrecht stehen, heute ist es mir zum ersten Mal gelungen, ihn zu überholen! Nach einer Tasse Kaffee vergesse ich, dass ich etwas getrunken habe. Ich lese all meine alten Agatha-Christies zum fünften Mal, weil das einschläfern könnte. Ich säge Holz, um nicht daran zu denken, und denke daran, weil man beim Holzsägen so viel schreibfreie Zeit hat. Ich laufe neben mir. Soll ich meinen Buchhändler mal anrufen, ab wann es sich lohnen könnte, nach Deutschland zu fahren?

Und wie wird das Baby aussehen? So hübsch wie auf dem Ultraschall-Foto in der Verlagsvorschau? Wird es alle zehn Finger haben? Katastrophen- und fehlerfrei erscheinen? Wie wird es sich anfühlen? Wie riechen? Alpträume kommen ab und zu hoch: von Büchern, denen 30 Seiten fehlen ...

Und was soll ich nur mit diesem Tag anfangen, wo ich weiß, es wandert irgendwo in Deutschland herum und beginnt langsam sein Eigenleben? Von wegen Geburt! Loslassen! Jetzt sind die LeserInnen dran. Und werde ich es selbst noch einmal lesen können? Wenn es doch nur schon so weit wäre. Ich muss mir eine neue Stricknadel anzünden und noch einen Baum rauchen...

2. März 2008

Wahlen

Die Wahl. Im Grunde habe man keine. Wie jedes Mal nur eine Liste, immer die gleichen gekauften Kandidaten, keine Gegner, keine Opposition - und Junge? Gut, der alte Alleinherrscher trete in diesem Jahr nicht mehr an, vordergründig verspreche der neue Kandidat Umschwung. Er sei jung, relativ gesehen zu den bisherigen Alleinherrschern, man kenne ihn zwar, könne ihn aber nicht so recht beurteilen, alles sei möglich. Aber im Grunde sei auch er nicht neu, sondern die Marionette des Alten. Abhängig. Willfährig. Loyal. Dass der einen eigenen Kopf entwickle, sei zu bezweifeln, der Alte habe ihn doch in der Hand, so wie alle anderen auf der Liste auch und die Familien dazu.

Alles eine Suppe, die sich gegenseitig helfe beim Bereichern, korrupt, verschlagen. Die Kleinen blute man aus, denen erhöhe man die Steuern, die blieben arbeitslos. Und hast du nicht gesehen kumuliert der Kandidat mehrere Ämter und der andere verschafft sich zur Rente noch Reichtum dazu. Die Frau sei auch so eine, von wegen Frauen in die Politik. Die habe sich zum gut bezahlten Staatsberuf noch einen gut bezahlten aus Steuergeldern dazu beschafft, ein eigenes Büro habe man ihr ausgebaut, auf Steuerzahlerkosten. Und dann der Typ, der mit den Computern und dem Alkohol, Tausch sei das keiner gewesen, sondern Korruption, und das Konto nachher leergeräumt.

Wahl, was habe man schon für eine Wahl bei dieser Wahl! Solle man die Stimmzettel ungültig schmieren? Immer die gleichen Kandidaten streichen? Ja, demokratisch sei das alles schon, Wahlbeobachter brauche man da nicht, das seien freie und anständige, demokratische Wahlen. Die Beobachter, die bräuchte man vorher, beim Saufen, wenn sie sich verbrüderten, Geschäfte hin- und herschoben. Aber wenn eine Hand die andere wasche, nun, auch das sei schließlich Freiheit - und nun habe man gar keine richtige Freiheit mehr. Nur noch diese eine Liste mit diesem einen neuen Kandidaten, der doch nur die Marionette des Alten sei.

Originaltöne. Belauscht nicht in Russland. Sondern in einem kleinen Vogesendorf der freien und demokratischen Republik Frankreich anlässlich der Kommunalwahlen, die am 9. und 16.3. stattfinden werden. In einem Dorf mitten in Europa, wo man sich sehnlichst wünscht, man hätte wenigstens der Form halber Opposition. Ein Dorf wie viele Dörfer.

Hintergründe zum Vertiefen: Die Grande Nation im Politchaos, Wie der Vater so der Sohn, Präsident ohne Benimm?, Demokratie à la Sarkoland.

1. März 2008

Emma statt Kaffee

Dass ein Sturm kommen wird, wussten wir. Die Fensterläden waren verrammelt, alles, was nicht niet- und nagelfest war, weggeräumt oder befestigt. Und dann heute morgen, noch im Bett, dieses riesige, laute Grollen, als würde Gewitter auch schon auf Böden fallen. Stromschwankungen, ab und zu verlöscht die Lampe. Der Hund hat Angst.

Was macht die ordentliche Hausfrau? Rennt sofort los und fährt endlich ihren Computer herunter. Wo kam nur dieser Donner her? Dann die Überraschung, während man vor Regen, der waagerecht gepeitscht wird, kaum zum Nachbarn sehen kann: Zwei Bäume sind umgestürzt, einfach abgeknickt. Sturzrichtung Nordwest und Südwest, voll in Richtung Haus. Glück im Unglück - die Böen, die sich da nicht ganz haben entscheiden können, haben die Bäume genau zwei Zentimeter von den Glasscheiben entfernt über Kreuz fallen lassen! Zwischen den Kronen läuft lustig Wasser in die Haustür des erhöhten Erdgeschosses, kein Wunder, wenn der Regen von der Seite kommt statt von oben.

Aus dem Haus komme ich nur kriechend und kletternd durch die zum Glück noch kahlen Baumkronen und finde die zweite Überraschung. Zum Glück war der Hund nicht draußen, denn den Zaun hat es auch umgelegt. Dicke Holzpfosten, wie Streichhölzer abgeknickt. Während es mich fast wegbläst, sichere ich sie notdürftig von der Gegenseite mit Metallpfählen. Der aus dem Boden gerissene und oben zerlegte Rosenbogen ist dagegen nur eine Kleinigkeit, er ist schnell zusammengesteckt und ein großer Stein und die Rose auf der anderen Seite halten ihn hoffentlich notdürftig. Kleinigkeit auch das Ding, das auf dem Boden herumfährt - ein Stück Dachrinne, das muss warten.

Minuten später Sonnenschein, als wenn nichts gewesen wäre, auf der Baustelle nebenan kriechen sie aus dem Auto und mauern lustig weiter. Es gab schließlich schon schlimmere Wetter und wenigstens steht die über 20 m hohe Fichte noch, um die gleich zwei Nachbarn bangen. Die Oberleitungen hängen noch, die Telefonmasten stehen - was will man mehr.

Und ich warte, dass Emma ihre Kraft verliert, trinke genüsslich einen Kaffee im Trockenen und freue mich riesig, dass die Bäume schräg und nicht gerade zur Hausmauer gefallen sind. Heute abend gehe ich mit einer Freundin Essen. Ich muss mich schließlich für die Arbeit als Holzfäller stärken. Hoffentlich ist es morgen einigermaßen trocken zum fröhlichen Baumsägen ... und Zaunbauen ... Und hoffentlich ist es bei den meisten so glimpflich abgelaufen!