Hörfernsehen

Mein Fernseher verabschiedet sich langsam. Zuerst zog er jedem Schauspieler einen Eierkopf nach oben, jetzt ist das Bild auf einen schmalen Spalt zusammengeschnurrt. Als Hörfernsehen durchaus noch zu gebrauchen. Und es ist unglaublich, wie sehr man plötzlich auf die Qualität der Dialoge und Stimmen achtet. Mir ist vorher kaum aufgefallen, wie viele Fernsehschauspieler eigentlich schlampig sprechen und welche Tonspuren in Hintergrundmusik untergehen.

Ich schalte also gestern ein: Tatort. Krimis kann man wunderbar als Hörspiel genießen, peng, kreisch, habt ihr den Mörder schon, paffzappadong. Ich sehe eine Nase neben der Backe der Kommissarin und höre plötzlich eine auffällig melodiöse und klare Stimme. Die kenne ich doch! Diese Stimme werde ich nie mehr vergessen, denn ich hatte sie erst letzte Woche im Tonstudio gehört. Bei den Aufnahmen zu "Kleines Wörterbuch für Liebende" von Xiaolu Gu. Die Nase gehörte Constanze Weinig, die im Tatort die Frau des Ermordeten spielte.

Wer mehr als Tatortnasen möchte, kann sie im Moment auch auf der Bühne sehen. Im Theater Baden-Baden spielt sie die Minna von Barnhelm im gleichnamigen Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing.

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